Bochum (idr). Forschende der Hochschule Bochum haben einen wichtigen Meilenstein für Energieversorgung durch grünen Wasserstoff an Orten ohne Stromnetzanbindung erreicht. In Ghana haben sie in Zusammenarbeit mit den Unternehmenspartnern SFC Energy AG und Green Power Brains ein Wasserstofferzeugungs- und -speichersystem in das dortige solare Mini-Grid integriert. Erstmals wird so grüner Wasserstoff vor Ort zur lokalen Nutzung produziert, gespeichert und bei Bedarf wieder in elektrischen Strom umgewandelt.
Ein Mini-Grid ist ein lokales Energiesystem, das Gebiete bzw. Gebäude, teilweise fernab des Stromnetzes, mit Strom versorgt bzw. in Gebieten mit unsicherer Netzstromversorgung zum Einsatz kommt. Es kombiniert oft erneuerbare Energiequellen und Speicherlösungen, um eine zuverlässige und unabhängige Stromversorgung sicherzustellen. In diesem Fall besteht das Mini-Grid aus einer Photovoltaikanlage mit fast 200 kWp und einem 20 kW PEM-Elektrolysesystem, das den erzeugten Wasserstoff in 48 Druckgasflaschen speichert. Ergänzt wird das System durch ein Brennstoffzellensystem bestehend aus vier Einheiten mit je 2,5 kW, das den gespeicherten Wasserstoff in Elektrizität umwandeln soll.
Die kontinuierliche Erhebung und Analyse von Betriebsdaten des Wasserstoffsystems in Ghana soll eine Grundlage für die Bewertung und Anpassung der Technologie liefern. Auf dieser Basis werden dann auch die Anforderungen für eine globale Skalierung der Technologie definiert.
Pressekontakt: Hochschule Bochum, Labor für Nachhaltigkeit in der Technik, Prof. Dr.-Ing. Semih Severengiz, E-Mail: semih.severengiz[at]hs-bochum.de