Bochum/Metropole Ruhr (idr). "Vorsichtig optimistisch", so beschreibt die IHK Mittleres Ruhrgebiet die Stimmung in der Ruhrwirtschaft. Trotz gestörter Lieferketten, gestiegenen Energiekosten und hohen Verbraucherpreisen scheint die Phase größter Unsicherheit vorerst überwunden. Als federführende Kammer stellte die IHK heute (3. Februar) gemeinsam mit den anderen Bezirken den 110. Konjunkturbericht zur Ruhrlage in Bochum vor. Die Konjunkturumfrage der fünf IHKs im Ruhrgebiet stützt sich auf Antworten von 877 Unternehmen mit fast 124.000 Beschäftigten.
Der Umfrage zufolge ist der IHK-Konjunkturklimaindikator, Gradmesser für die wirtschaftliche Entwicklung, um 24 auf insgesamt 101 Punkte gestiegen. Er liegt damit aber noch unter dem Niveau vor Ausbruch des Ukrainekrieges Anfang 2022 (115 Punkte).
Die Geschäftserwartungen der Unternehmen werden von vorsichtigem Optimismus getragen: Selbst das Schlusslicht der Herbstbefragung, der Handel, erwartet deutlich bessere Geschäfte. 41 Prozent der Handelsunternehmen rechnen in Zukunft mit schlechteren Zahlen. Im Herbst 2022 waren es noch 61 Prozent der Unternehmen. Auch über alle Branchen verteilt haben sich die pessimistischen Erwartungen von 52 Prozent auf 28 Prozent fast halbiert.
Laut der Umfrage bewerten 85 Prozent der Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage branchenübergreifend mit gut bzw. befriedigend. In der letzten Umfrage zum Herbst 2022 waren es noch ca. 82 Prozent und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 84 Prozent der Unternehmen.
Die Krise bewog viele Unternehmen, ihr Bemühen um nachhaltiges Wirtschaften zu verstärken. Branchenübergreifend sparen 64 Prozent der Unternehmen kurzfristig Energie, 53 Prozent planen diese Maßnahme auch langfristig. Sowohl die Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen als auch das Ausweichen auf andere Energieträger ist besonders in den energieintensiven Industrien (51 und 18 Prozent) eine langfristige Lösung.
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