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Stiftung Mercator fördert Untersuchung zu Folgen der Pandemie für Migration in Deutschland

Essen/Erlangen (idr). Welche mögliche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf Migration und Integration in Deutschland? In einem Forschungsprojekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entwickelten Wissenschaftler aus ganz Deutschland interdisziplinär drei realistische Szenarien. Die Studie wurde von der Stiftung Mercator in Essen gefördert.

 

Eine mögliche Entwicklung bis 2030 ist die einer Exklusionsgesellschaft mit einer sicherheitsfixierten und Minderheiten ausschließenden Migrationspolitik. Von Eingewanderten würde Assimilation statt Integration erwartet. Ein anderes Szenario ist das einer utilitaristische Gesellschaft: Da die Wirtschaft auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen ist, würde an einer selektiven Migrationspolitik mit überwiegend kurzfristig angeworbenen Arbeitsmigranten festgehalten. Integration würde höchstens für berufsspezifische Zwecke gefördert. Schließlich sehen die Wissenschaftler noch die Möglichkeit einer Entwicklung zur teilhabeorientierte Gesellschaft. In diesem Fall erhöhe die Pandemie das Bewusstsein dafür, dass Migranten in vielen Bereichen systemrelevant sind. Die Corona-Krise hätte ihre Benachteiligungen stärker sichtbar gemacht, mit dem Ziel, diese von nun an abzubauen. Migrationspolitik wäre nicht nur nach ökonomischen Überlegungen ausgerichtet.

 

Infos: http://www.covid-integration.fau.de

Pressekontakt: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Petra Bendel, Telefon: 09131/85-22368, E-Mail: petra.bendel@fau.de; Stiftung Mercator, Jochen Heimberg, Telefon: 0201/24522841, E-Mail: jochen.heimberg@stiftung-mercator.de

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