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Fortschritte, Herausforderungen und Perspektiven im Ruhrgebiet:

RVR veröffentlicht Online-Umweltmonitoring und Regionalen Umweltbericht Ruhrgebiet 2025

Essen. Wie entwickelt sich die Flächeninanspruchnahme im Ruhrgebiet? Wie wirkt sich der Klimawandel regional aus? Welche Trends zeigen sich bei den Erneuerbaren Energien, der Mobilität, der Luftqualität oder der Umweltwirtschaft? Das sind alles Fragen, die der „Regionale Umweltbericht Ruhrgebiet 2025“ des Regionalverbandes Ruhr (RVR) beantworten kann. Das heute vorgelegte, druckfrische Werk basiert erstmals auf dem verbandseigenen Online-Umweltmonitoring. Dieses digitale Werkzeug ermöglicht es, die Umweltentwicklung im Ruhrgebiet kontinuierlich zu beobachten und aktuelle Trends sichtbar zu machen. Der Bericht umfasst derzeit 38 Umweltindikatoren in zehn Themenfeldern: Freiraum, Biodiversität, Naturschutz, Bodenschutz, Klimawandel, Klimaschutz, Erneuerbare Energien, Mobilität, Luftqualität und Umweltwirtschaft.

Fazit und aktuelle Lage

Es ist im Ruhrgebiet bereits viel erreicht worden – doch der globale Klimawandel und seine Auswirkungen breiten sich weiterhin rasant aus. Extreme Trockenperioden, Hitzewellen und Starkregenereignisse mit Überflutungen stellen den größten Ballungsraum mit fünf Millionen Menschen immer wieder vor neue Herausforderungen. Positiv zu bewerten sind die Verbesserungen bei der Luftqualität, die steigenden Beschäftigungszahlen in der Umweltwirtschaft sowie der große Fortschritt beim Ausbau der grünen Infrastruktur. Auf der anderen Seite werden die Treibhausgas-Emissionen, der Ausbau erneuerbarer Energien, die Verkehrsentwicklung sowie die Hitzebelastung als dringende Handlungsfelder identifiziert. 

Entwicklungen und Trends

Die Umweltentwicklung im Ruhrgebiet zeigt, dass Wandel möglich ist – allerdings ist er komplex. So konnte beispielsweise im Bereich Freiraum entgegen dem NRW-Landestrend seit 2016 ein leichter Zuwachs an Freiflächen verzeichnet werden, was beispielsweise auf die Renaturierung ehemaliger Montanflächen zurückzuführen ist. Das macht deutlich, nachhaltige Transformation ist im urban-industriellen Kontext möglich. 

Im Klimaschutzbereich ist ein klarer Trend erkennbar: Der Rückgang des Endenergieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen seit 2012 belegen die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Energieeffizienz und dem Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere durch den Ausbau der Solarkraft. Der RVR leistet hier durch den Ausbau Erneuerbarer Energien auf verbandseigenen Flächen einen wichtigen Beitrag, um die angestrebte Klimaneutralität der Region voranzutreiben.

Die Luftqualität hat sich maßgeblich verbessert. Die Feinstaubbelastung ist seit 2011 trotz hohem Verkehrsaufkommen deutlich gesunken, ebenso die Belastung durch Ozon und Stickstoffdioxid. 

Die Umweltwirtschaft wächst ebenfalls. Die Zahl der Beschäftigten und die wirtschaftliche Wertschöpfung in diesem Sektor steigen kontinuierlich, wobei das Ruhrgebiet eine Schlüsselrolle in NRW einnimmt.

Dennoch bestehen Herausforderungen: In den Bereichen Biodiversität, Naturschutz und Bodenschutz sind keine messbaren Entwicklungen sichtbar. Besonders in der Übergangs- und Verdichtungszone besteht noch erhebliches Potenzial beim Ausbau des Biotopverbunds. Die Mobilitätswende bleibt eine zentrale Aufgabe, da seit 2012 die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs rückläufig ist, während der motorisierte Individualverkehr wieder zunimmt.

“Unser Ziel ist es, das Ruhrgebiet zur grünsten Industrieregion der Welt zu machen”, betont RVR-Beigeordnete Nina Frense. "Mit dem Online-Umweltmonitoring und dem Umweltbericht schaffen wir wichtige Grundlagen, um die Region resilient, nachhaltig und umweltbewusst weiterzuentwickeln."

Die Datenlage ist eindeutig: Das Ruhrgebiet spürt die Auswirkungen des Klimawandels deutlich. Trotz dieser Herausforderungen zeigt das Monitoring, dass sich im Ruhrgebiet insgesamt positive Entwicklungen abzeichnen, die durch gezielte Strategien weiter gestärkt werden können. 

Regionale Umweltberichterstattung

Der „Regionale Umweltbericht Ruhrgebiet 2025“ fasst die wichtigsten Erkenntnisse des digitalen Monitorings in einer verständlichen, kompakten Form zusammen. Er zeigt auf, wie sich zentrale Umweltfaktoren wie Flächenverbrauch, Klimawirkungen, erneuerbare Energien, Mobilität, Luftqualität und die Umweltwirtschaft entwickeln. Zudem werden relevante Projekte und Maßnahmen des RVR vorgestellt, die die positive Entwicklung der Region fördern können.

Das Resümee des Berichts gibt einen Überblick darüber, in welchen Bereichen die Entwicklung positiv, neutral oder eher negativ verläuft, und zieht ein Gesamtfazit zur Umweltlage im Ruhrgebiet. Das Monitoring ist eng mit der Strategie „Grüne Infrastruktur“ verbunden, die die nachhaltige Entwicklung der Region maßgeblich steuert. Die Indikatoren sind zudem den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen zugeordnet, um den globalen Nachhaltigkeitsaspekt zu betonen.

Im Gegensatz zu den früheren Berichten, die alle vier Jahre erschienen, wird das Online-Umweltmonitoring laufend aktualisiert. Es umfasst derzeit 38 Umweltindikatoren in zehn Themenfeldern. In den kommenden Jahren sollen weitere Themen und Indikatoren ergänzt werden.

Zum Online-Umweltmonitoring:
rvr.ruhr

Regionalverband Ruhr

info[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-0