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RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel:

Bei einem Austritt aus dem RVR verliert der Kreis Wesel mehr als er gewinnt

Essen. Die Bislicher Insel in Xanten, die Üfter Mark in Schermbeck oder die Halde Rheinpreußen in Moers sind nur einige Projekte im Kreis Wesel, in die der Regionalverband Ruhr (RVR) kontinuierlich investiert.

Der Grundbesitz des Verbandes im Kreis umfasst rund 3.700 Hektar. Das sind zwanzig Prozent der verbandseigenen Flächen mit einem Buchwert von über 28 Millionen Euro (Stand März 2021). Darunter befinden sich beliebte Naherholungsgebiete wie Forst Esselt in Hamminkeln/Hünxe/Wesel, wertvolle Naturschutzgebiete und Biotope wie Schwarzes Wasser in Wesel, attraktive Halden wie Norddeutschland in Neukirchen-Vluyn oder Badeseen wie der Tenderingssee in Hünxe/Voerde. Diese Areale werden vom RVR und seiner eigenbetriebsähnlichen Einrichtung RVR Ruhr Grün nicht nur aufwändig gepflegt und bewirtschaftet, sondern ökologisch weiterentwickelt sowie für die Menschen touristisch bzw. für die Naherholung nach den aktuellen Bedarfen ausgebaut.

Mit Wanderwegen wie dem Hohen Mark Steig oder Radwegen wie der Römerroute erschließt der Verband die Naturräume. Drei weitere Halden und die Lohbergtrasse als Rad- und Fußweg werden die Flächenkulisse des RVR in den nächsten Jahren um mehr als 300 Hektar erweitern. Zudem ist geplant, das Besucherzentrum NaturForum Bislicher Insel umfangreich zu modernisieren.

„Der Kreis Wesel verliert bei einem Austritt aus der Gemeinschaft der Städte und Kreise der Metropole Ruhr mehr als er gewinnt,“ betont RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel. „Er muss dann künftig allein die Kosten für Leistungen tragen, die jetzt auf 15 Schultern verteilt sind. Mit der Metropole Ruhr haben wir uns gemeinsam auf einen guten Weg in Richtung Zukunft gemacht. Von den Erfolgen können alle als Teil der Region partizipieren. Insofern appelliere ich an alle Mitglieder des Kreisausschusses, sich nicht von den Möglichkeiten der Solidargemeinschaft der Metropole Ruhr abzukoppeln.“ 

Mit der Umlage von derzeit rund 5,7 Millionen Euro (7,3 Prozent der Gesamtumlage) profitiert der Kreis Wesel vom gesamten Leistungsspektrum des RVR. Bei einem Austritt fallen alle solidarisch getragenen Leistungen ersatzlos weg, da es keine vergleichbare, gesetzlich legitimierte Regionalinstitution wie den RVR in NRW gibt.

Beispielsweise will sich die Metropole Ruhr als Modellregion für Wasserstoff positionieren. Um dieses Potenzial effizient zu heben, wird eine neu eingerichtete regionale Koordinierungsstelle von RVR und Business Metropole Ruhr GmbH die vielfältigen Aktivitäten fördern, passende Beratungsleistungen und gemeinsame regionale Initiativen anbieten. Ein Herauslösen aus diesen Aktivitäten würde den Kreis Wesel als Standort schwächen und die selbst gesteckten Klimaziele gefährden.

Die IGA Metropole Ruhr 2027 wird die erste dezentrale Internationale Gartenausstellung, bei der alle Städte und Kreise im Ruhrgebiet ihre Projekte für urbane Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung und Grüne Infrastruktur einem internationalen Publikum präsentieren können.

Mit städte- und landschaftsbaulichen Verbundprojekten wie der Route Industriekultur und dem neuen Ankerpunkt Zechenpark Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort oder der Haldenkette quer durch das Ruhrgebiet verleiht der RVR der Region ein unverwechselbares, nach außen wahrnehmbares Gesicht.

Durch die Initiierung regionaler Projekte und sein Europa-Referat akquiriert der Verband Fördermittel des Landes, Bundes und der EU, die für die Entwicklung unverzichtbar sind.

Im Geonetzwerk.metropoleRuhr und der Luftbildkooperation beispielsweise erledigt der RVR Aufgaben durch Synergien deutlich günstiger und versorgt auch den Kreis Wesel mit den aktuellsten Geodaten.

Die Tochtergesellschaft AGR arbeitet seit 2015 mit 96 Lieferanten und Dienstleistern im Kreis Wesel zusammen. Das Einkaufsvolumen betrug in diesem Zeitraum rund 14 Millionen Euro. Die Zusammenarbeit erfolgte unter anderem in den Branchen Deponie-Dienstleistungen, Elektrotechnik, Gerüstbau sowie Maschinen- und Anlagebau.

Im Rahmen der Staatlichen Regionalplanung wechselt bei einem Austritt der Planungsträger, aber die Rahmenbedingungen, insbesondere die Anforderungen an die Rohstoffversorgung, die der Landesentwicklungsplan vorgibt, ändern sich nicht. Hingegen hat der RVR als Regionalplanungsbehörde bereits zahlreiche Regionalplanänderungsverfahren eingeleitet und abgeschlossen, die dem Kreis neue wirtschaftliche Entwicklungschancen eröffnet haben. Als Beispiel gilt Hafen Emmelsum in Voerde.

Der RVR im Netz:

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