Bottrop/Düsseldorf (idr). Das Bergwerk Prosper Haniel könnte nach dem Ende der Bergbaus 2018 zum Ökostrom-Speicher werden. Im Auftag des NRW-Umweltministeriums untersuchen Forscher der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) seit 2012, ob sich hier ein unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk bauen lässt – nach 2018, wenn dort Schicht ist. Die heute vorgestellten ersten Ergebnisse sind positiv. Deshalb stellen Land und Bund knapp 850.000 Euro an Fördermitteln für die nächste Realisierungsstufe bereit. Den entsprechenden Förderbescheid übergab NRW-Umweltminister Johannes Remmel heute (25. August) in Bottrop.
In der Studie wurden die Standorte Auguste Victoria in Marl und Prosper Haniel in Bottrop mithilfe von geologischen Untersuchungen auf eine mögliche Nutzung als Speicherkraftwerk untersucht. Das Land NRW und die EU haben diesen ersten Teil des Forschungsvorhabens bereits mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert.
Ein solches Kraftwerk würde überschüssigen Strom aus Wind- und Sonnenenergie speichern. Die Methode ist bereits erprobt. Die Akzeptanz überirdischer Werke ist aber schlecht, weil sie viel Platz beanspruchen. Die unterirdische Speicherung in alten Kohleschächten könnte dieses Problem lösen.
Die Vision eines Pumpspeicherwerkes unter Tage könne ein wichtiger Baustein für den Umbau unseres Energiesystems sein, so NRW-Umweltminister Johannes Remmel. Prosper Haniel könnte vom Bergwerk zum Kraftwerk und zur Batterie werden.
Die Experten empfehlen Prosper Haniel als geeigneten Standort, weil der Zustand der Schächte und Anlagen gut ist und auch die technischen Voraussetzungen stimmen. Die Forscher gehen von einem Speichervolumen von 600.000 Kubikmetern aus. Damit ließen sich 450.000 Haushalte vier Stunden lang versorgen.
Allerdings: Derzeit rechnen sich solche Pumpspeicher nicht.
An dem Projekt sind mehrere Institute der Universitäten Duisburg-Essen und Bochum, das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) sowie die Unternehmen RAG und DMT beteiligt.
Eine Zusammenfassung der Machbarkeitsstudie sowie ausführliche Berichte stehen unter www.upsw.de.
Infos auch unter www.land.nrw
Pressekontakt: NRW-Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Birgit Müller, Telefon: 0211/4566-719, Uni Duisburg-Essen, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, Prof. Dr. André Niemann, Telefon: 0201/183-2225, E-Mail: andre.niemann[at]uni-due.de; Ruhr-Uni Bochum, Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft, Prof. Dr. Hermann-Josef Wagner, Telefon: 0234/32-28044, E-Mail: lee[at]lee.rub.de