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Studie: Infekte reduzieren Empathie-Empfinden

Bochum (idr). Wenn Menschen krank sind, empfinden sie weniger Empathie für andere als im gesunden Zustand. Das zeigt eine Studie der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen. Die Wissenschaftler untersuchten das sogenannte Sickness Behavior, das bisher hauptsächlich in Zusammenhang mit sozialem Rückzug und sozialer Entfremdung erforscht wurde.

 

Experimentell können die verschiedenen Facetten des Sickness Behavior durch die Gabe von bakteriellem Endotoxin ausgelöst werden. 52 freiwilligen weiblichen Testpersonen wurde eine niedrige Dosis LPS oder – als Placebo – eine Injektion von Kochsalzlösung verabreicht. Im Anschluss wurden ihnen Bilder von Frauen gezeigt, die entweder körperlichen oder psychischen Schmerzen ausgesetzt oder in einer emotional neutralen Interaktion mit einem männlichen Gegenüber zu sehen waren. Während das Mitgefühl für körperlichen Schmerz bei allen Testpersonen weitgehend gleich war, zeigte sich für psychischen Schmerz bei den Probandinnen unter LPS-Einwirkung eine signifikant verringerte Empathie.

 

Die Forscher vermuten, dass die verringerte Empathie dazu dient, im Krankheitsfall Energie im Hinblick auf soziales Engagement zu sparen.

Pressekontakt: LWL-Universitätsklinikum Bochum, Prof. Dr. Martin Brüne, Telefon: 0234/50774410, E-Mail: martin.bruene@ruhr-uni-bochum.de; Universitätsklinikum Essen, Prof. Dr. Manfred Schedlowski, Prof. Dr. Harald Engler, Telefon: 0201/723-4501, E-Mail: manfred.schedlowski@uk-essen.de

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