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Studie zeigt: Spirale der Radikalisierung gefährdet Demokratie

Duisburg/Essen (idr). Was bringt junge Menschen in Deutschland dazu, sich politisch abzugrenzen und zu radikalisieren? Welche Dynamiken entstehen? Diese Fragen hat der Projektverbund "Radikaler Islam versus radikaler Anti-Islam" (RIRA) unter Leitung der Universität Duisburg-Essen untersucht. Wie sich die Radikalisierung des Islam, seine pauschale Ablehnung und antidemokratische Mobilisierung immer enger verzahnen, wurde dabei in acht Teilprojekten erforscht.

 

Das Ergebnis legt nahe: Die deutsche Bevölkerung polarisiert und radikalisiert sich zunehmend. Dies sei bei den Reaktionen auf die Covid-19-Maßnahmen, dem Umgang mit dem Klimawandel, der Haltung zu Russland oder zuletzt bei der Eskalation des Nahost-Konfliktes zu spüren. In den Auseinandersetzungen scheine es immer mehr um "gut" und "böse" als um Fakten zu gehen, berichteten die Forschenden. Die Radikalisierungsprozesse finden häufig mit Bezug auf eine als feindlich markierte Gegengruppe statt. Die Etablierung antidemokratischer Einstellungen in der Gesellschaft befeuert die Radikalisierungsprozesse zusätzlich.

 

Grundlage der Studie waren eine gesamtdeutsche Bevölkerungsbefragung von 2.505 Frauen und Männern, eine Befragung unter 607 Musliminnen und Muslimen, Gruppendiskussionen, eine Schulbuchanalyse, eine quantitative Befragung von 405 Lehrenden sowie Interviews mit Inhaftierten. Das Bundesforschungsministerium förderte den Projektverbund mit 2,5 Millionen Euro.

 

Mehr Informationen:

https://www.uni-due.de/politik/projekt-rira

https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/studie-spirale-der-radikalisierung-als-gefahr-fuer-die-demokratie-2024-06-27

Pressekontakt: UDE, Prof. Dr. Susanne Pickel, Telefon: 0203/3793083, E-Mail: susanne.pickel[at]uni-due.de

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