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Was im Gehirn passiert, wenn wir über Geld oder Nahrung entscheiden

Bochum (idr). Entscheiden sich Menschen für Pommes und Erdbeerkuchen anders als für Geld? Ein neurowissenschaftliches Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum ist der Frage nachgegangen, wie sich Entscheidungen differenzieren lassen, wenn es um Nahrungsmittel (primäre Belohnungen) im Vergleich zu Geld (sekundäre Belohnungen) geht. Zudem analysierten sie, in welchen Hirnarealen sich die verschiedenen Mechanismen verorten lassen.

 

Sie präsentierten 28 Versuchspersonen je nach Vorliebe verschiedene Nahrungsmittel sowie Geld und ließen sie wählen, ob sie eine bestimmte Menge des Angebots sofort oder eine größere Menge zu einem späteren Zeitpunkt erhalten wollten. Die Ergebnisse: Entscheidungen für Essen werden impulsiver getroffen, also die sofort verfügbare Nahrung öfter gewählt als eine später verfügbare größere Menge. Bei Geld ist das anders: Hier warten Menschen lieber auf den höheren Geldbetrag, weil Geld länger wertbeständig ist, so die Forschenden. Auch in der Hirnaktivität während der Entscheidungsfindung spiegelten sich diese Ergebnisse wider: Das menschliche Gehirn scheint bei der Wahl von Geldbeträgen eher Regionen zu involvieren, die für die Überwachung von Handlungen zuständig sind. Bei Lebensmitteln hingegen werden Hirnregionen aktiv, die für Entscheidungen im sozialen Umfeld wichtig sind.

 

Viele Studien konnten bereits zeigen, dass das menschliche Gehirn auf sogenannte primäre Verstärker wie Nahrung anders reagiert als auf sekundäre Verstärker wie Geld. Wie sich dies im Verhalten des Menschen widerspiegelt, war bisher weniger gut erforscht.

 

Originalpublikation: https://www.eneuro.org/content/11/4/ENEURO.0153-23.2024

Pressekontakt: Ruhr-Universität Bochum, Meike Drießen, Telefon: 0234/3226952, E-Mail: meike.driessen@rub.de

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