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Drei Fragen an: Andrea Höber

Das Europareferat des RVR koordiniert die Umsetzung der regionalen Europakampagne "Let's Europe". Seit 2012 unterstützt das Europareferat die Städte und Kreise der Metropole Ruhr bei der Europaarbeit. Dabei wirkt das Europareferat als Dienstleister, Koordinator und Impulsgeber für regionale Initiativen.

Drei Fragen an Andrea Höber, Referatsleiterin Europäische und regionale Netzwerke Ruhr beim RVR und EU-Beauftragte:

Frau Höber, was macht für Sie Europa aus?

Grenzenlos denken und grenzenlos reisen – das ist für mich Europa. Freiheit für die individuelle Entwicklung und für ein Leben in Vielfalt – auch das ist für mich Europa. Und nicht zuletzt: Toleranz gegenüber anders Denkenden und Solidarität mit denen, die in anderen Lebensverhältnissen stecken als wir selbst - das zeichnet uns Europäerinnen und Europäer aus.

Ich weiß, Demokratie ist auch beschwerlich und mühsam. Aber sie ist – davon bin ich fest überzeugt – die Voraussetzung für ein Leben in Freiheit. Und ich bin froh, dass die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union diesen oft beschwerlichen Weg gehen, Zeit und Engagement investieren, um auf demokratische Weise gute Lösungen für ein friedliches Zusammenleben in Vielfalt zu finden.

Was bietet Europa jungen Menschen in der Metropole Ruhr?

Für junge Menschen bietet Europa viele Möglichkeiten zu lernen, zu forschen, sich im Austausch mit anderen zu finden und das eigene Leben „in die Hand zu nehmen“. Diese Freiheiten gelten selbstverständlich auch für die junge Generation in der Metropole Ruhr. Und viele Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende nutzen diese Chance: Austauschprogramme der EU, wie beipislesweise ERASMUS, werden intensiv gelebt, und Städtepartnerschaften führen junge Menschen über Ländergrenzen hinweg zusammen.

Das war für das Ruhrgebiet über lange Zeit nicht so selbstverständlich wie für andere Regionen in Deutschland. Denn erst mit dem strukturellen Wandel in den 1960er Jahren wurden in unserer Region die Grundlagen für ein breites Bildungs- und Ausbildungsangebot gelegt. Seither haben wir enorm aufgeholt. Und bis heute ermöglichen die Strukturprogramme aus Brüssel immer wieder neue Initiativen und Angebote für den internationalen Austausch, für Bildung und Ausbildung und für einzigartige Sport- und Freizeitangebote in der Metropole Ruhr.

Der Regionalverband Ruhr ist übrigens ein wichtiger Akteur, wenn es darum geht, Strukturmittel der EU sehr gezielt für mehr Lebensqualität und neue wirtschaftliche Entwicklungen in unserer Region einzusetzen.

Wie wollen Sie die jungen Menschen für die europäische Idee und Teilhabe begeistern?

Gemeinsam mit unseren kommunalen Kolleginnen und Kollegen sind wir uns einig: Wir müssen nichts Neues erfinden. Es geht darum zu zeigen, was da ist, was Europa ausmacht, was in meiner Stadt europäisch ist und wie Europa die eigene Lebenswirklichkeit positiv beeinflusst. Über Austauschprogramme und Auslandsaufenthalte habe ich schon gesprochen. Aber auch in jeder Stadt des Ruhrgebiets ist Europa zu finden: bei den Europaschulen sagt es noch der Name; aber wer weiß schon, wie viel Europa in der Route der Industriekultur mit ihren Veranstaltungsorten, in Sportevents und Festivals steckt?

Überall in der Metropole Ruhr werden in den nächsten Wochen Aktivitäten und Veranstaltungen stattfinden, mit denen die Städte, Vereine, Bildungseinrichtungen und viele weitere Akteure erlebbar machen, was Europa für uns bedeutet. Informationen, wie die Europäische Union funktioniert und was wie in Brüssel entschieden wird, gehören ebenso zum Programm wie Ausstellungen und Exkursionen zu EU-geförderten Projekten. Unser Instagramkanal @letseuroperuhr wird zur Plattform für Bilder und persönliche Geschichten über Europa. Wir freuen uns, wenn viele junge Menschen mitwirken und sich das Engagement auch in einer Beteiligung an der Europawahl am 9. Juni 2024 zeigt.

 

Internetredaktion