Essen/Oberhausen. Wie können Kulturinstitutionen Veränderungen mitgestalten und gleichzeitig widerstandfähiger werden gegen eine Vielzahl gesellschaftlicher Veränderungen? In diesem Spannungsfeld stand die heutige Kulturkonferenz Ruhr im Theater Oberhausen. Der Regionalverband Ruhr (RVR) und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW begrüßten bereits zum 11. Mal Kulturschaffende und -interessierte zum fachkundigen Austausch und zu kontroversen Diskussionen. Rund 300 Fachexpertinnen und -experten nahmen teil.
In Zeiten von Klimakrise, zunehmender sozialer Ungleichheiten, überforderter öffentlicher Haushalte und einer Gesellschaft, deren Zusammenhalt immer weiter abnimmt, haben die Kulturinstitutionen das Potenzial, die notwendigen Transformationsprozesse mitzugestalten. Zwei Impulsvorträge leiteten in das Thema ein: Paulina Fröhlich vom Berliner Think Tank "Das Progressive Zentrum" referierte über Freiheit und demokratische Gestaltungsspieleräume in Transformationsprozessen. Die Künstlerische Leiterin von SAVE THE WORLD, Nicola Bramkamp, berichtete im zweiten Impuls über Geschichten des Gelingens und wie mit positiver Schwarmenergie den multiplen Krisen unserer Zeit begegnet werden kann.
Von der Bedeutung und den Zukunftsperspektiven der Kulturinstitutionen im Ruhrgebiet in Zeiten von ökologischem und sozialem Wandel handelte die anschließende Podiumsdiskussion. Katrin Mädler, Intendantin Theater Oberhausen, Peter Gorschlüter, Direktor Museum Folkwang und Apostolos Tsalastras, Stadtkämmerer und Beigeordneter für Kultur der Stadt Oberhausen, spürten gemeinsam mit den Impulsrednerinnen den Chancen nach, die ein kritisches Hinterfragen von bestehenden Strukturen mit sich bringt.
Alle Themen wurden am Nachmittag in vier Panels an unterschiedlichen Orten in der Oberhausener Innenstadt vertieft. Zum Abschluss der Konferenz brachte die preisgekrönte Comicautorin Mia Oberländer die Ergebnisse der Konferenz gemeinsam mit dem Schauspieler Levin Hoffmann und der Gitarristin Lea Baciulis als Live Art-Comic Show auf die Bühne.
RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel stellte fest: "Die Kulturkonferenz Ruhr bietet Jahr für Jahr eine Bühne für inspirierende Impulse, kontroverse Diskussionen und persönliche Begegnungen.“
Die Kulturkonferenz Ruhr ist Teil der Nachhaltigkeitsvereinbarung zur Kulturhauptstadt RUHR.2010. Die Veranstaltung von RVR und Land NRW hat das Ziel, die seit 2010 entstandenen Netzwerke, regionalen Partnerschaften und Kooperationen zu fördern und weiter zu entwickeln.
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