Pressemitteilung

Regionen Metropole Ruhr und Greater Manchester vereinbaren Absichtserklärung zur engeren Zusammenarbeit

Delegation aus Nordengland besucht Zukunftsprojekte

Die Regionen Metropole Ruhr und Greater Manchester haben eine Absichtserklärung zur engeren Zusammenarbeit unterzeichnet. Die Unterzeichnung fand im Rahmen einer feierlichen Zeremonie beim Regionalverband Ruhr (RVR) in Essen statt, an der Bürgermeister Andy Burnham und Stadträtin Elise Wilson aus Greater Manchester teilnahmen.

Zuvor hatte die britische Delegation bei einer Reise durch die Metropole Ruhr im Rahmen der Ruhr-Konferenz Zukunftsprojekte in den Bereichen Cybersicherheit, Umwelt, Mobilität und Stadtentwicklung besucht.

Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, der auch für die Ruhr-Konferenz verantwortlich ist: „Für die Bürgerinnen und Bürger des Ruhrgebiets freue ich mich sehr, mit Greater Manchester einen starken Partner für die Entwicklung innovativer Ideen an der Seite zu haben. Vor zwei Wochen haben wir das 75-jährige Bestehen Nordrhein-Westfalens – und damit auch die seit 75 Jahren bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zwischen unserem Bundesland und dem Vereinigten Königreich. Dass es den Regionen Greater Manchester und Metropole Ruhr in diesem so symbolträchtigen Jahr gelungen ist, den Grundstein für eine noch engere und intensivere Zusammenarbeit zu legen, freut mich sehr.“

Rafe Courage, Generalkonsul des Vereinigten Königreichs, der bei der Unterzeichnung anwesend war, erklärte: „Das Vereinigte Königreich und Deutschland sind Freunde, Partner und Verbündete – und werden es immer bleiben, Die bilateralen Verbindungen sind tief und vielfältig, und oft so konkret wie die vereinbarte neue strategische Partnerschaft zwischen Greater Manchester und der Ruhr-Region. Beide Seiten, die Regionalbehörde Greater Manchester Combined Authority und der Regionalverband Ruhr, können viel voneinander lernen und von den jeweiligen Erfahrungen in NRW und in Nordengland profitieren. Nununterzeichnen sie eine entsprechende Vereinbarung.“

Prof. Dr. Hans-Peter Noll, stellvertretender Vorsitzender des ersten direkt gewählten Ruhrparlaments, unterzeichnete gemeinsam mit der RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel die Absichtserklärung. Prof. Dr. Noll: „Sowohl Greater Manchester als auch die Metropole Ruhr teilen ein bedeutendes industrie-kulturelles Erbe, das die soziale und wirtschaftliche Entwicklung beider Regionen entscheidend geprägt hat. Die Transformation ist in Manchester und an der Ruhr unser ständiger Begleiter. An diese gemeinsamen Erfahrungen wollen wir anknüpfen und daraus für die Zukunft lernen. Dazu gehört auch der Austausch junger Menschen, der künftig gefördert werden soll.“

Karola Geiß-Netthöfel, RVR-Regionaldirektorin: „Wirtschaftliche Transformation, Klimaanpassung, ein leistungsfähiger öffentlicher Nahverkehr: Die Herausforderungen der Region Greater Manchester sind absolut vergleichbar mit den aktuellen Herausforderungen in der Metropole Ruhr. Der Austausch ist daher begrüßenswert und wird für beide Seiten neue Erkenntnisse liefern. Zum Start der Zusammenarbeit nehmen wir vor allem die Themen Klima und Grüne Infrastruktur in den Blick, die für lebenswerte Städte und Regionen von immer größerer Bedeutung sein werden.“

Auch die Teilnehmer der Greater Manchester Combined Authority betonten die Bedeutung der künftigen Zusammenarbeit zwischen den beiden Regionen.

Bürgermeister Andy Burnham, der die Absichtserklärung ebenso wie Stadträtin Elise Wilson unterzeichnete: „Wir freuen uns, diese neue Partnerschaft mit unseren Freunden in der Metropole Ruhr in Deutschland zu unterzeichnen. Wir haben bereits so viele Gemeinsamkeiten, von unserer industriellen Vergangenheit und Gegenwart bis hin zu unserer Liebe zum Fußball, und dieses Abkommen wird diese Bindungen nur noch verstärken und beide Regionen wirtschaftlich und sozial voranbringen. Greater Manchester war schon immer auf der Weltbühne aktiv, und da sich die Beziehungen des Vereinigten Königreichs zu Europa ändern, können wir eine neue Rolle bei der Förderung einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen uns und den Partnerregionen spielen. Wir alle stehen vor der enormen Herausforderung, die der Klimawandel mit sich bringt, aber wir haben mehr Chancen auf Erfolg, wenn Regionen wie die Metropole Ruhr und Greater Manchester sich ihr gemeinsam stellen. Unsere gemeinsame Geschichte der technologischen Innovation macht uns zu idealen Partnern, um die grüne industrielle Revolution voranzutreiben.“

Stadträtin Elise Wilson, Wirtschaftsreferentin der Region Greater Manchester, erklärte: „Deutschland ist einer unserer engsten Partner, und seit 2017 wurden rund 1.000 Arbeitsplätze durch Investitionen deutscher Unternehmen in unserer Region geschaffen. Im Jahr 2019 haben mehr als 1.200 Unternehmen aus dem Großraum Manchester Waren im Wert von über 805 Millionen Pfund (rund 938 Millionen Euro) nach Deutschland exportiert. Dieser Besuch war für uns eine Gelegenheit, unsere gemeinsame Geschichte zu würdigen, aber auch nach vorne zu schauen und zu entscheiden, wie wir diese wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zwischen Greater Manchester und unseren deutschen Partnern aktiv fördern und vertiefen können. Die Vereinbarung, die wir mit der Metropole Ruhr unterzeichnet haben, wird diesen Bemühungen einen echten Schub geben. Als unser neuer Sonderberater wird Richard Carter auch eine Schlüsselrolle dabei spielen, Unternehmen aus dem Großraum Manchester mit potentiellen Partnern in Deutschland in Verbindung zu bringen und unsere Region als einen herausragenden Ort für Investitionen in Arbeitsplätze und Menschen zu fördern.“

Die Absichtserklärung nennt die vielfältigen Bereiche, in denen beide Regionen in Zukunft stärker zusammenarbeiten wollen. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Klimawandel und Grüne Infrastruktur, Digitalisierung und Cybersicherheit sowie Forschung und Entwicklung. Um die gemeinsame Arbeit eng zu begleiten und zu koordinieren, haben sich beide Seiten darauf geeinigt, einen einmal jährlich tagenden Kooperationsausschuss zu gründen.

Die Absichtserklärung mit der Region Greater Manchester ist für den RVR nicht die erste internationale Absichtserklärung. Bereits seit 2019 besteht eine entsprechende Vereinbarung mit dem Oberschlesischen Metropolverbund.

Delegation aus Nordengland bereist Metropole Ruhr

Zur der Delegation aus Nordengland zählten unter anderem die Bürgermeisterin von Liverpool, Joanne Anderson, sieben Stadtratsmitglieder, Wirtschaftsförderer und andere Repräsentanten aus Manchester, Leeds, Stockport und Cumbria sowie von der British-German Association. Die Reise wurde im Rahmen der Ruhr-Konferenz organisiert.

„Mehrwert durch Zusammenarbeit bringt nicht nur die Metropole Ruhr voran. Zusammenarbeit und Vernetzung sind auch international ein Erfolgsrezept“, so Minister Holthoff-Pförtner.

Auf den verschiedenen Stationen ihrer Reise trafen die Besucherinnen und Besucher unter anderem die Geschäftsführerin der Business Metropole (BMR) Ruhr, Prof. Julia Frohne, sowie den Gründungsdirektor des neuen Max-Planck-Instituts für Sicherheit und Privatsphäre in Bochum, Prof. Christof Paar. Der britische Generalkonsul in Düsseldorf, Rafe Courage, war in Essen und Duisburg ebenfalls dabei.

Die Gruppe aus dem Vereinigten Königreich informierte sich über das neue Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre in Bochum, den Emscherumbau, die Städtebau-Projekte Phoenix-See und 6-Seen-Wedau, ein Projekt zur autonomen Binnenschifffahrt in Duisburg, Projekte der Grünen Infrastruktur und Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels sowie das Weltkulturerbe Zollverein. 

Hintergrund Ruhr-Konferenz 

Die Ruhr-Konferenz ist eine umfassende Initiative der Landesregierung, um die Metropole Ruhr als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion für alle Menschen zu gestalten. Der Prozess ist von Beginn an auf breite Beteiligung und das Engagement von Menschen und Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen angelegt. Auf fünf zentralen Handlungsfeldern werden wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der Chancenregion gesetzt: Vernetzte Mobilität – kurze Wege; Erfolgreiche Wirtschaft – gute Arbeit; Gelebte Vielfalt – starker Zusammenhalt; Sichere Energie – gesunde Umwelt sowie Beste Bildung – exzellente Forschung.

Die Umsetzung der 73 in den Themenforen erarbeiteten und von der Landesregierung beschlossenen Projekte hat Anfang 2020 begonnen. In den kommenden Jahren werden weitere Vorhaben und Ideen von Partnern wie Kommunen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder Unternehmen unter dem Dach der Ruhr-Konferenz diese Impulse verstärken und die Entwicklung der Chancenregion Ruhr unterstützen.

Weitere Informationen unter:

www.ruhr-konferenz.nrw

 

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