Pressemitteilung

9. Kulturkonferenz Ruhr

Kulturschaffende im Ruhrgebiet diskutieren über Chancen in Innenstädten

Metropole Ruhr/Herne. Wie sehen die Innenstädte von morgen aus? Das Zeitalter des Online-Handels sorgt für leerstehende Verkaufsflächen. Mehr Home-Office führt zu weniger Präsenz auf den Marktplätzen. Virtuelle Telefonkonferenzen reduzieren Treffen in Cafés und Restaurants. Wie können die Menschen zurück in die Citys geholt werden?

Und welche Rolle können Kunst und Kultur dabei spielen? Welche Ideen tragen dazu bei, die Kulturszene in den Zentren unserer Kommunen wieder sichtbarer werden zu lassen? Diesen Themen widmete sich am Donnerstag, 23. September, die 9. Kulturkonferenz Ruhr, an der digital und vor Ort insgesamt rund 300 Gäste teilnahmen.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW hatten nach einjähriger Corona-Pause die Kulturszene des Ruhrgebietes zu einem Austausch in das Kulturzentrum Herne geladen. Unter dem Motto „Zukunft der Zentren – Kulturelle Perspektiven für Innenstädte“ diskutierten Künstlerinnen und Künstler sowie Vertreterinnen und Vertreter von Kulturinstitutionen und Planungsbüros miteinander.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, sowie RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel und dem Vorsitzenden der RVR-Verbandsversammlung, Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel unterstrich in ihrer Begrüßung: „Während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie mussten wir erfahren, wie ein öffentliches Leben ohne kulturelle Angebote aussieht. Die heute präsentierten Initiativen zeigen eindrucksvoll, wie wir das verhindern und unsere Innenstädte stattdessen lebendig, kreativ und zukunftsorientiert gestalten können.“

Barcelona reduziert den Verkehr in seinen „Superblocks“

Dabei warfen die Teilnehmenden auch einen Blick über die Grenzen von Stadt und Region hinaus: Josep Bohigas, Direktor der Stadtentwicklungsagentur Barcelona Regional, lieferte in einem Vortrag anregende Impulse aus der katalonischen Metropole. Dort entstehen seit einigen Jahren in sogenannten „Superblocks“ Quartiere, in denen die Anwohnerinnen und Anwohner von neu errichteten Grünflächen und weitgehend autofreien Zonen angezogen werden. Zudem referierte Architekt und Journalist Niklas Maak über politische und architektonische Voraussetzungen für eine Trendwende hin zu Innenstädten mit mehr kleinen Läden mit Lokalbezügen und Entspannungsmöglichkeiten. Unter anderem müsse über die intelligente Nachnutzung von Leerständen und Bestandsimmobilien nachgedacht werden. Entsprechende Vorbilder gäbe es bereits in Liverpool und Tokio. Darüber hinaus standen für den gemeinsamen Austausch Diskussionsrunden, Panels und Workshops auf dem Tagesprogramm.

Die Kulturkonferenz Ruhr ist ein zentraler Baustein der Nachhaltigkeitsvereinbarung von RVR und Land NRW. Ziel ist es, die im Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 entstandenen Netzwerke, regionale Partnerschaften und Kooperationen weiterzuentwickeln. Hierfür veranstalten RVR und Land NRW nicht nur jährlich die Kulturkonferenz in einer der Ruhr-Städte, sondern stellen darüber hinaus jedes Jahr auch je 2,4 Millionen Euro an Fördermitteln, u.a. für Netzwerk-Projekte, zur Verfügung.

Das Programm mit einer Übersicht aller Gäste und Referierenden der 9. Kulturkonferenz Ruhr:

kulturkonferenz.rvr.ruhr

Weitere Stimmen zur Kulturkonferenz:

Klaus Kaiser, Parlamentarischer Staatssekretär im NRW Kulturministerium: „Kunst und Kultur haben in der jüngsten Vergangenheit Schaufenster, Fassaden und Parkhäuser in Beschlag genommen, um die Innenstädte zu reaktivieren. Als Land werden wir diese Entwicklung weiter unterstützen.“

Dr. Frank Dudda, Vorsitzender der Verbandsversammlung des RVR: „Unsere Botschaft ist klar: Kulturschaffende können in den nächsten Jahren die spannendste Zeit des Ruhrgebiets seit langem erleben. Wir wollen Hotspot für Kreative werden.“

Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt: „Die Stadt als Bühne war während des Corona-Lockdowns geschlossen. Eine Lehre daraus ist: Es ist nicht egal, wie unsere Städte aussehen. Wir müssen die Räume erhalten, in denen die Menschen zusammenkommen. Ein entscheidender Stoff dafür ist die Kultur.“

Pressekontakt

Jens Hapke

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