Pressemitteilung

„Nordstadt“ von Annika Büsing mit Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet

Preisverleihung im Kulturzentrum Werk.Stadt in Witten

Metropole Ruhr/Witten.Mit dem Hauptpreis des Literaturpreises Ruhr wird der Roman „Nordstadt“ von Annika Büsing ausgezeichnet. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird vom Regionalverband Ruhr (RVR) zusammen mit dem Literaturbüro Ruhr jährlich verliehen.

Den Förderpreis erhält Murat Kayi aus Dortmund für den Text „Walfred Zobel“. Der Förderpreis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Auch ein undotierter Ehrenpreis wird vergeben. Die Auszeichnung geht an die Bibliothekarin Ursula Friebel von der städtischen Bibliothek Moers für ihr herausragendes Engagement für die Literatur in Moers, u. a. beim Krimifestival Moers.  

Die Preisverleihung findet im Kulturzentrum Werk.Stadt in Witten statt.

Literaturpreis Ruhr im Web

Die Laudatio zum Hauptpreis ist ab ca. 20 Uhr als Video über die Internetseiten von RVR und Literaturbüro Ruhr abrufbar.

Karola Geiß-Netthöfel, RVR-Regionaldirektorin, zum Literaturpreis 2022:

„Wir freuen uns in diesem Jahr über 54 Vorschläge und Einreichungen für den Hauptpreis und 50 Bewerbungen und Nominierungen für den Förderpreis. Das Interesse an unserem Preis ist also groß und zeigt, wie vielgestaltig und lebendig die Literaturszene im Ruhrgebiet ist.“

Der Literaturpreis Ruhr im Netz:

www.literaturpreis.rvr.ruhr und www.literaturbuero-ruhr.de/literaturpreis-ruhr

Über die Preisträger*innen:

Hauptpreis für „Nordstadt“ von Annika Büsing

Den Hauptpreis des Literaturpreis Ruhr 2022 gewinnt Annika Büsing für ihren Roman „Nordstadt“, erschienen im Steidl-Verlag. Die Hauptpreisjury über das Debüt aus Bochum, das seit seinem Erscheinen bereits bundesweit für viel Aufsehen gesorgt hat:

„Jede Ruhrgebietsstadt hat eine Nordstadt. Wer dort herkommt, startet mit schwerem Gepäck ins Leben – so wie Bademeisterin Nene und der arbeitslose, behinderte Boris. Im Schwimmbad lernen sie, nicht unterzugehen und einander über Wasser zu halten.

Bei Büsing sitzt jedes Wort, sie seziert die Verhältnisse messerscharf und erzählt mit Humor und mit großer Empathie für die, denen von Anfang an wenig gegeben und viel genommen wird. Eine schnelle, raue Liebesgeschichte von robuster Sensibilität und mit Zuversicht: ein beeindruckendes Debüt.“

Über die Autorin: Annika Büsing ist als Arbeiterkind im Ruhrgebiet geboren und aufgewachsen, mit einer ausgeprägten Vorliebe für Punkrock und Bücher. Nach dem Abitur schloss sie zunächst eine Ausbildung in einem Verlag ab, entschied sich dann aber, Germanistik und Theologie auf Lehramt zu studieren. Nach dem Studium zog es sie Richtung Norden, zunächst nach Island zum Jobben und Schreiben, dann nach Hamburg zum Referendariat. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen wieder in Bochum, wo sie am Hildegardis Gymnasium unterrichtet. Die Liebe zu Punkrock und Büchern ist geblieben.

Förderpreis für Murat Kayi

Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis wird in diesem Jahr Murat Kayi aus Dortmund für die Geschichte „Walfred Zobel“ zugesprochen. Der satirische Text, eine fiktive Biografie über den „Entdecker der Zukunft“, erschien in der Anthologie „Wie weiter? 25 literarische Aussichten zum Ruhrgebiet“, herausgegeben vom Netzwerk literaturgebiet.ruhr (Eichborn Verlag). Die Jury des Förderpreises meint dazu:

„Es ist tiefstes Mittelalter in Dortmund, von wo aus Walfred Zobel eine sagenhafte Bildungsreise antritt. Seine bleibenden Verdienste: der Friedens-Zobel-Preis für alle Prokrastinierenden und ein Unbehagen an Gegenwart und Vergangenheit, weswegen er als ‚Vordenker der Vorfreude‘ das Prinzip Zukunft entdeckt, ein Kompositum aus ‚Zuckung‘ und ‚Vernunft‘. Stilsicher navigiert Murat Kayi mit seiner humorvollen Chroniksatire zwischen Helge Schneider, Eulenspiegelschwank, Nibelungensage und Walter Moers‘ Käptn Blaubär.“

Über den Autor: Murat Kayi ist bekannt als Musiker, als Singer- Songwriter, als Mitglied der Crew vom „Geierabend“ und als Moderator der WDR-Hörfunksendung „Liederlounge live“.

Ehrenpreis
Der undotierte Ehrenpreis für herausragende Verdienste um die Literatur im Ruhrgebiet geht in diesem Jahr an Ursula Friebel, Bibliothekarin in der städtischen Bibliothek Moers.

Sie steht für all jene, deren unermüdliche Arbeit im Hintergrund das kulturelle Leben im Ruhrgebiet erst ermöglicht. So liegt z. Bsp. die Federführung beim international und hochkarätig besetzten Krimifestival Moers bei ihr. Sie verantwortet Kuration und die Organisation des alle zwei Jahre stattfindenden Events.

Zusätzlich zu ihrer Anstellung als Lektorin in der Belletristik und den üblichen Bibliotheksarbeiten in der städtischen Bibliothek Moers hat sie im Pandemiejahr 2021 das Projekt „Corona – Moers schreibt ein Buch“ mit auf den Weg gebracht, es lektoriert und herausgegeben. Ursula Friebel ist aktiv in der Moerser Gesellschaft zur Förderung der Literatur e. V., und auch im Netzwerk literaturgebiet.ruhr bringt sie sich ein.

Über den Literaturpreis Ruhr

Für den Hauptpreis kamen herausragende Titel aus dem Ruhrgebiet und über das Ruhrgebiet in Frage, die im Zeitraum vom 1. Mai 2021 bis 30. April 2022 in einem Verlag oder per Selfpublishing erschienen sind.

Der bzw. die Preisträger*in lebt im Ruhrgebiet und/oder befasst sich in seinem/ihrem Werk mit dem Ruhrgebiet bzw. mit einem Thema, das einen Bezug zum Ruhrgebiet aufzeigt.

Der Hauptpreis ist mit 15.000 Euro dotiert.

Der Literaturpreis Ruhr wird in diesem Jahr zum 36. Mal verliehen.

Der Förderpreis des Literaturpreises Ruhr wird an Nachwuchsschriftsteller*innen vergeben, die im Ruhrgebiet leben. Er ist mit 5.000 Euro dotiert.

Mit dem Ehrenpreis des Literaturpreises Ruhr werden eine oder mehrere Personen oder eine Institution für herausragende Verdienste um die Literatur im Ruhrgebiet oder für das literarische, literaturwissenschaftliche, literaturkritische, organisatorische oder verlegerische Gesamtwerk ausgezeichnet.

Der Ehrenpreis ist kein Jurypreis, sondern er wird vom RVR in Absprache mit dem Literaturbüro Ruhr direkt vergeben. Die Laudatio auf Ursula Friebel hält Eva Schmelnik-Tommes, ehem. Leiterin der Bibliothek Moers, heute Abteilungsleiterin in der Stadtbibliothek Duisburg.

Die Jurys 2022

Die Mitglieder der Jury für den Hauptpreis 2022

Christa Becker-Lettow
RVR-Ausschuss für Kultur, Sport und Vielfalt 

Cathrin Brackmann

Moderatorin und Buchexpertin bei WDR 4

Patrick Musial
Buchhändler 

Karla Paul
Literaturbloggerin www.buchkolumne.de 

Prof. Dr. Alexandra Pontzen
Germanistik/Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Fakultät für Geisteswissenschaften, Universität Duisburg-Essen

Jury für den Förderpreis 2022

Dr. Bozena Badura
Literaturbloggerin www.dasdebut.de 

Sandra Da Vina
Autorin und Poetry Slammerin

Inger Hachen-Jehring
RVR-Ausschuss für Kultur, Sport undVielfalt 

Hatice Kahraman
von der Jugendredaktion „Salon5“

Pressekontakt

Jens Hapke

Regionalverband Ruhr
Teamleiter Medien & Internet
Pressesprecher

hapke@rvr.ruhr
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Barbara Klask

Regionalverband Ruhr
Pressesprecherin

klask@rvr.ruhr
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Referat Strategische Kommunikation
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