Pressemitteilung

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel verabschiedet sich nach zwölf Dienstjahren in den Ruhestand

Essen. Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), geht von Bord. Nach mehr als 12 Jahren an der RVR-Verbandsspitze beendet die 65-jährige Juristin aus Lünen am 31. März ihre Amtszeit. Im feierlichen Rahmen haben sich heute (15. März) zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur von der ersten Direktorin des Verbandes verabschiedet.

Dr. Frank Dudda, Vorsitzender der Verbandsversammlung und Oberbürgermeister der Stadt Herne zum Abschied von Karola Geiß-Netthöfel: "Mit ihren Ideen und ihrem Vorantreiben internationaler Großformate wie die IGA 2027 hat sie Anspruch und Richtung des Verbandes für eine zukunftsgerichtete Entwicklung wegweisend mitgestaltet."

Meilensteine in der über 100-jährigen Geschichte des Verbandes sind sicherlich der gerade in Kraft getretene Regionalplan Ruhr und die erste Direktwahl des Ruhrparlaments im September 2020, die die Amtszeit von Karola Geiß-Netthöfel maßgeblich geprägt haben und deren Prozesse sie zum Erfolg geführt hat.

Nach mehr als 55 Jahren hat die Metropole Ruhr wieder einen eigenen und einheitlichen Regionalplan Ruhr. Der flächendeckende Regionalplan legt die planerischen Grundlagen in wichtigen Bereichen wie Arbeit, Wohnen und Erholung des Ruhrgebiets für die nächsten zwanzig Jahre fest. Der vorgezogene Sachliche Teilplan „Regionale Kooperationsstandorte" konnte bereits in 2021 die Weichen für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung stellen.

Mit der ersten Direktwahl des Ruhrparlaments 2020 haben die Bürgerinnen und Bürger eine starke regionale Mitsprachemöglichkeit bekommen, die NRW-weit einmalig ist. Unter dem Motto „Mach es zu deinem Revier“ startete die RVR-Direktorin im Vorfeld der Wahl eine Kampagne, um die Menschen in der Metropole Ruhr über das Ruhrparlament, die Aufgaben des RVR und die Wahl zu informieren sowie zur Stimmabgabe zu motivieren. 

Mit zwei erfolgreichen Bewerbungen um die Internationale Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 und die Biennale Manifesta 2026 hat Karola Geiß-Netthöfel wichtige Leitplanken gesetzt, um die Metropole Ruhr wieder auf internationalem Parkett präsentieren zu können. Auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt ist die IGA Metropole Ruhr 2027 ein wichtiges Etappenziel. Mit dem Dekadenprojekt präsentiert eine ganze Region ihre Stärken in Bezug auf Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung und Grüne Infrastruktur. Die europäische Wanderbiennale Manifesta 2026 ist nach der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 das nächste kulturelle Großevent in der Metropole Ruhr.

Die Stärken des Ruhrgebiets über die regionalen Grenzen hinaus besser sichtbar zu machen, ist der Anspruch der 2017 gestarteten Standortmarketingkampagne„Stadt der Städte“. Nationale und internationale Entscheiderinnen und Entscheider sowie Fachkräfte sollen von der Attraktivität des Wirtschaftsstandortes überzeugt und Investoren gewonnen werden. Durch den intensiven Austausch mit Hochschulen hat sich daraus auch ein Wissenschaftsmarketing entwickelt.

Wasserstoff soll zum Treibstoff des Wandels der Industrie im Ruhrgebiet werden. Schon 2021 haben der RVR und seine Tochter Business Metropole Ruhr GmbH daher das Projektbüro Hydrogen Metropole Ruhr (HyMR) gegründet. Ziel ist es, die zahlreichen Aktivitäten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen in der Region sichtbarer zu machen und den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen.Erster Erfolg ist die Zusage von Bund und Land über 30 Millionen Euro Fördergeld für Wasserstoff-Infrastrukturprojekte an Rhein und Ruhr.

Um der Region eine starke Stimme auf EU- und Bundesebene zu verleihen, hat Karola Geiß-Netthöfel die Ruhr-Dialoge initiiert. Dabei bündelt der Verband die Interessen der Kommunen, richtet deren Positionen und Forderungen gemeinsam mit dem Kommunalrat an politische Spitzenvertreterinnen und -vertreter auf EU bzw. Bundesebene.

Karola Geiß-Netthöfel hat in ihrer Amtszeit den RVR für viele neue Themen wie Europa, Bildung, Soziales, Gesundheitswirtschaft und Digitales geöffnet – als Netzwerker und Impulsgeber oder mit seiner einzigartigen regionalen Grundlagenarbeit.

Mit demBildungsbericht Ruhrlegt der Verband gemeinsam mit Ruhr Futur eine städteübergreifende, umfassende Analyse des Bildungsgeschehens im Ruhrgebiet vor, die alle Stationen der Bildungsbiografie erfasst – von der frühen Bildung über allgemeinbildende Schulen, die berufliche Bildung bis hin zu den Hochschulen und der Weiterbildung. Der Bildungsbericht ist Grundlage für die Entwicklung gemeinsamer Strategien der Ruhrgebietskommunen. Erst kürzlich hat der RVR mit den Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster eine Datenerhebung zur Fachkräftesicherung und -gewinnung vorgenommen.

Als Netzwerker bringt der RVR relevante Akteure bei Wissensgipfeln, Bildungsforen und Sozialkonferenzen in den Dialog und schafft so zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten.

Das Thema Kultur lag Karola Geiß-Netthöfel besonders am Herzen. Um die Erfolge der Kulturhauptstadt RUHR.2010 zu sichern, hat der RVR die Nachhaltigkeitsvereinbarung mit dem Land abgeschlossen. Über 60 Millionen Euro sind seitdem in die Kulturförderung des Ruhrgebiets geflossen. Eine Vielzahl an innovativen Kulturprojekten wie Interkultur Ruhr konnte so nach vorne gebracht und gesichert werden. Elf Kulturkonferenzen haben der Kulturszene jährlich ein Forum für den regionalen kulturpolitischen und künstlerischen Diskurs geboten.

Mit den Ruhr Games hat der RVR als Veranstalter ein neuartiges Eigenformat für die Sportmetropole Ruhr geschaffen. Das europäische Jugend- und Sportevent feierte 2015 seine Premiere und fand bereits fünfmal statt. Sportliche Höchstleistungen, hochkarätige Kulturangebote und internationale Jugendbegegnung bilden das Konzept der sehr erfolgreichen Ruhr Games mit über 90.000 Besucherinnen und Besucher allein in 2023.

Der RVR schafft und sichert attraktive regionale Infrastrukturen wie die Route Industriekultur, das regionale Radwegnetz, die Haldenlandschaft oder die Revierparks. Mit dem Projekt Revierparks 2020+ und einem Investitionsvolumen von 28 Millionen Euro konnten die wohnortnahen Freizeitanlagen in den letzten zwei Jahren umfangreich modernisiert werden. Entstanden sind attraktive Begegnungsorte, in denen sich Menschen erholen, Sport treiben oder die abwechslungsreiche Natur erleben können. Gleichzeitig tragen die grünen Oasen dazu bei, unmittelbare Auswirkungen des Klimawandels abzufedern und die Artenvielfalt zu stärken.

Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel hat nicht zuletzt den RVR zu einem attraktiven Arbeitgeber entwickelt: In ihrer Amtszeit wurde der Verband dreimal mit dem Total-E-Quality Award ausgezeichnet. Mit dem Umbau des Hauses an der Kronprinzenstraße 35 wird der Verband seit 2019 auch nach außen als moderner Dienstleister wahrgenommen.

Karola Geiß-Netthöfel zum Abschied: „Ich wünsche mir von der Metropole Ruhr mehr Selbstbewusstsein und mehr Stolz auf das bereits Erreichte.“

Auf die langjährige Regionaldirektorin folgt Garrelt Duin als neuer Regionaldirektor des RVR. Das Ruhrparlament hat den 55-jährigen Juristen Mitte Februar einstimmig in das Amt gewählt, das er am 2. April antreten wird.

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