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Neuer Reise- und Erlebnisführer Stahl-Zeit-Reisen im Ruhrgebiet und in Südwestfalen

Metropole Ruhr / Südwestfalen. Der neue Reise- und Erlebnisführer „Stahl-Zeit-Reisen im Ruhrgebiet und in Südwestfalen“ stellt 34 herausragende Technikdenkmäler und Museen als Meilensteine der Industriekultur beider Regionen und 68 weitere Kultur- und Freizeit-Attraktionen in deren Umfeld vor. Er ist ein idealer Tippgeber fürs Erkunden der Industriegeschichte beider eng verknüpften Regionen ‒ von den Ursprüngen über die Hochindustrialisierung bis zur Gegenwart.

Wer zurück zu den Anfängen des Ruhrgebiets will, muss ins Sauerland nach Balve-Wocklum fahren. So wie die dortige Luisenhütte ‒ eine komplett erhaltene, noch mit Holzkohle und Wasserkraft angetriebene Eisenschmelze anno 1758 ‒ muss einmal die gleichaltrige St. Antony-Hütte in Oberhausen ausgesehen haben, die heute als Wiege des Reviers gilt. Beide Orte symbolisieren die enge Verflechtung der Ruhrindustrie mit Südwestfalen.

Auf der 1861 fertiggestellten Ruhr-Sieg-Eisenbahn rollte hochwertiges Siegerländer Eisenerz Richtung Norden und beflügelte das industrielle Wachstum des Ruhrgebiets. Das setzte mit seinen innovativen Kokshochöfen ganz auf die Massenproduktion von Eisen und Stahl ‒ und bis heute auf die in rascher Folge gebauten Talsperren des Sauerlands als Wasserreservoir für Industrie und wuchernde Städte. Umgekehrt fütterte die neue Bahnverbindung nun auch die Hüttenwerke im Siegerland und verarbeitenden Betriebe im Sauerland mit Ruhrkohlenkoks und bewahrte so die Wälder der Region vor der Vernichtung durch Holzkohlenmeiler. Der Fokus liegt hier auf Schmiede-, Draht- und Walzprodukten der Kleineisenindustrie ‒ eine Spezialisierung, die Südwestfalen bis heute prägt und Dutzende Weltmarktführer hervorgebracht hat, während das Ruhrgebiet ganz im Zeichen des Strukturwandels steht.

Auf 196 liebevoll gestalteten Seiten mit Übersichts-Klappkarte, 293 Fotos und 39 zeichnerischen Illustrationen nehmen Alfred und Luise, kurz Al und Lu, ihre Leserschaft mit auf eine spannende Tour. Angelehnt sind diese Protagonisten an den Ruhrgebiets-Industriellen Alfred Krupp und Luise von Landsberg-Velen, Namensgeberin der vorindustriellen Luisenhütte im sauerländischen Balve. Als Zeitreisende im Steampunk-Look besuchen sie die Stätten der Industriegeschichte im Land der
tausend Berge und im Ruhrgebiet. Die beiden berichten über Bergbau, Stahl und Eisen, Wasser, die Eisenbahn, das Radfahren und letztlich über jeden einzelnen der 102 vorgestellten Orte. Dabei nehmen sie sich gern auf die Schippe und übertrumpfen sich gegenseitig bei Fragen wie: Wer hat’s erfunden? Warum kannst du nicht ohne mich? Über QR-Codes kann man die Dialoge und Monologe von Alfred und Luise auch als atmosphärische Hörspiele abrufen.

Flott geschriebene und mit erstaunlichen Details und Anekdoten gewürzte Infotexte stellen die 34 Meilenstein-Orte mit je zwei weiteren Freizeittipps in der Nähe noch einmal ausführlich vor. Darin enthalten sind auch alle Angaben für die Planung eines Besuchs oder Tagesausflugs. Weitere Kapitel präsentieren den Stahl-Zeit-Reisen-Infopunkt im LWL-Museum Henrichshütte in Hattingen mit begehbarer interaktiver Übersichtskarte sowie die beiden Festivalverbünde „ExtraSchicht. Die Nacht der Industriekultur“ im Ruhrgebiet und „FERROMONE ‒ Industrie und Kultur in Südwestfalen“.

Die NRW-Stiftung hat diesen kulturtouristischen Reise- und Erlebnisführer finanziell gefördert. Christoph Eickelmann von der NRW-Stiftung zeigt sich begeistert: „Industriekultur ist ein wichtiger Baustein der nordrhein-westfälischen Identität – nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch im Sauerland und Siegerland. Das Stahl-Zeit-Reisen-Buch erschließt dieses Stück Heimatkunde auf erfrischend populäre Weise für ein breites Publikum. Von den 102 vorgestellten Orten und Einrichtungen sind übrigens 32 schon von der NRW-Stiftung gefördert worden.“

Erschienen ist das Buch im Iserlohner Mönnig-Verlag. Verlegerin Sylvia Mönnig ist fasziniert: "Seit Jahrzehnten verlegen wir mit großer Leidenschaft heimat- und regionalgeschichtliche Literatur und Sachbücher. Ein so gut lesbares und klar gegliedertes, schön und stimmig gestaltetes und hochwertig produziertes Werk ist aber auch für uns etwas ganz Besonderes. Daher haben wir es beim Wettbewerb "Die schönsten deutschen Bücher" angemeldet."

Stefan Klein von Klein und Neumann KommunikationsDesign ergänzt: „Das Zeichnen von Al und Lu, das Schreiben ihrer Dialoge und das Einbinden der Figuren, Texte und wabenförmigen Fotos in ein dem Thema ‚Zeitreise‘ angemessenes Gesamtlayout war für uns eine große Herausforderung. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass der Verlag und die Herausgeber das Ergebnis als kleines Gesamtkunstwerk werten.“

Herausgegeben wird das Buch vom WasserEisenLand e.V. und dem Regionalverband Ruhr. Es fasst alle Ergebnisse eines Kooperationsprojekts der benachbarten Netzwerke „Route Industriekultur“ des Ruhrgebiets und „WasserEisenLand ‒ Industriekultur in Südwestfalen“ zusammen, das 2018 bis 2022 mit Mitteln der Europäischen Union gefördert wurde. Gudrun Lethmate vom Regionalverband Ruhr äußert sich überzeugt: „Das Stahl-Zeit-Reisen-Buch ist der würdige Abschluss unseres
Kooperationsprojektes, mit dem wir noch mehr Menschen für die „Route Industriekultur“ und „WasserEisenLand –Industriekultur in Südwestfalen“ begeistern wollen. Dieser wunderbar gestaltete Reise- und Erlebnisführer animiert die ganze Familie zum Besuch der vorgestellten Orte.“

Stephan Sensen vom WasserEisenLand e.V. ergänzt: „Das liegt auch an den spannend geschriebenen Infotexten. Die ihnen zugrundeliegenden Fakten hat ein wissenschaftliches Team von fünf Personen in mehrjähriger Recherche zusammengetragen. Zum Glück merkt man den Texten diese Mühen aber nicht an. Diese Vorarbeiten wurden nämlich vom Reiseblogger Lorenz C. Töpperwien in eine leicht verständliche Sprache übersetzt.“

„Stahl-Zeit-Reisen im Ruhrgebiet und in Südwestfalen“ ist im Buchhandel, in vielen Museumsshops der vorgestellten Meilenstein-Standorte und beim Mönnig-Verlag zum Preis von 19,80 € erhältlich unter der ISBN 978-3-933519-96-2.

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Online-Redaktion