Zurück zur ÜbersichtErlebensraum Lippeaue

Naturnahe Gestaltung der Lippeaue im innenstadtnahen Bereich

59073 Hamm

Die Lippe ist der größte Wasserlauf in der Stadt Hamm und verläuft auf etwa 30 Flusskilometern in Ost-West-Richtung durch das Stadtgebiet. Entlang des Gewässers erstreckt sich eine eindrucksvolle Auenlandschaft, in der noch seltene auentypische Tiere und Pflanzen zu Hause sind. Nach der erfolgreichen Naturschutzarbeit der vergangenen Jahre im östlichen Stadtgebiet durch das LIFE- und LIFE+ Projekt, wurde mit dem Projekt Grüne Infrastruktur Metropole Ruhr // RVR „Erlebensraum Lippeaue“ auch die Lippeaue im innenstadtnahen Bereich auf etwa 195 Hektar naturnah gestaltet.

Die Förderung der geplanten Maßnahmen erfolgte auf Basis des Projektaufrufs „Grüne Infrastruktur“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Insgesamt wurden durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen zur
Projektumsetzung 36,7 Mio. Euro in Aussicht gestellt. 29,4 Mio. Euro wurden davon durch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) getragen. 7,39 Mio. Euro flossen aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nordrhein-Westfalen in das Projekt.

Für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes „Erlebensraum Lippeaue“ haben sich die Stadt Hamm und der Lippeverband als Projektpartner zusammengeschlossen.

Durch gezielte wasserbauliche und naturschutzfachliche Maßnahmen gelang es, den natürlichen Charakter der Lippe und ihrer Aue wiederherzustellen. So bieten verschiedene auentypische Lebensräume Tieren und Pflanzen zukünftig eine neue Heimat. Die Maßnahmen dienen nicht nur der gesetzlich vorgegebenen ökologischen Verbesserung der Lippeaue. Durch die gezielte Entwicklung von Auenflächen in Freiräumen entstanden Flächen, in denen Hochwasser kontrolliert aufgenommen werden kann. So können langfristig Hochwasserspitzen
abgemildert und bebaute Bereiche hochwasserfrei gehalten werden. Dies wirkt sich nicht nur unmittelbar auf die Flächen innerhalb des Projektgebietes aus, sondern insbesondere auf die Lippeabschnitte, die unterhalb, also in Richtung Westen liegen.

Zudem wurde behutsam der Freizeit- und Erholungswert in der Aue gesteigert. Neue Fuß- und Radwegeverbindungen führen durch das Projektgebiet. Lehrpfade und Aussichtspunkte machen die Natur „erlebbar“. Der Auenpark wurde als ein durch Nutzung und Bewirtschaftung geprägter Teil der Landschaft entwickelt. Hier können beispielsweise neben dem Wegesystem naturverträgliche Sportangebote, wie Discgolfen (Golfparcour, der mit einer Art Frisbeescheibe bespielt wird), Bouldern und Outdoorfitnessgeräte zur Erholung und für Freizeitaktivitäten genutzt werden. Das von Wasserbausteinen befreite Lippeufer wurde für Besucher /-innen zugänglich gemacht und lädt zum Verweilen ein.

  • Stadtquartiere mit klima- und gesundheitswirksamer Grüner Infrastruktur nachrüsten
  • Grüne Infrastruktur zum Sport-, Spiel- und Bewegungsraum entwickeln
  • Ko-Habitation und Naturerleben in der Stadt fördern
  • Mehr Naturerfahrungsräume schaffen
  • Regionale Grünzüge als zentrale Elemente der Grünen Infrastruktur in der Städtelandschaft Metropole Ruhr in Wert setzen
  • Urbane Lebensmittelproduktion stärken
  • Fließgewässer renaturieren und Auen wiederherstellen
  • Mit Kohlenstoffspeichern wie Dauergrünland und Mooren gezielt natürlichen Klimaschutz betreiben
  • Umweltbildungsangebote ausweiten, vielseitig und inklusiv gestalten
  • vor 2017: Entwicklung der Projektidee und Einbindung aller Beteiligten bzw. Entscheider, Erstellung des Integrierten Handlungskonzept (IHK)
  • 12/2016: Ratsbeschluss der Stadt Hamm zum IHK „Erlebensraum Lippeaue“
  • 04/2017: schriftliche Bestätigung zur Förderfähigkeit des IHK durch den IMAK Grüne Infrastruktur
  • 2017: Vorplanung, Einbindung aller Beteiligten und Betroffenen, Erarbeitung der ersten Förderanträge (Fördertechnisch wurde das Projekt "Erlebensraum Lippeaue" in sieben Teilprojekte untergliedert, für die einzelne Förderanträge für Mittel des Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) gestellt werden mussten)
  • 09/2017: öffentliche Auftaktveranstaltung „Erlebensraum Lippeaue“ + Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem Lippeverband und der Stadt Hamm zur gemeinsamen Umsetzung des Projektes
  • 12/2017: Erhalt des Zuwendungsbescheids des Teilprojektes “Urbanes Gärtnern”
  • 12/2017: Erhalt des Zuwendungsbescheids des Teilprojektes “Schweinemersch”
  • 05/2018: Erhalt des Zuwendungsbescheids des Teilprojektes „Archäologie und Schule“
  • 12/2018:  „1. Spatenstich Schweinemersch“ mit ca. 300-400 Gästen (gleichzeitig 1. Spatenstich des Gesamtprojektes)
  • 03/2019: Erhalt des Zuwendungsbescheids des Teilprojektes “Lippestrand”
  • 11/2019: Erhalt des Zuwendungsbescheids des Teilprojektes “Flächenbewirtschaftung”
  • 12/2019: Erhalt des Zuwendungsbescheids des Teilprojektes “Archäologischer Infopunkt”
  • 05/2020: Erhalt des Zuwendungsbescheids des Teilprojektes “Auenpark”
  • 2018 bis 2023: aktive Projektphase - Detailplanung, Ausschreibung und (bauliche) Umsetzung der sieben Teilprojekte
  • 06/2023: Abschluss des Erlebensraum Lippeaue mit einem Familienfest im Auenpark

Fördertechnische Aufteilung des Gesamtprojektes in sieben Teilprojekte erhöhte deutlich den administrativen Aufwand. Zudem war die Abwicklung von Teilprojektübergreifenden Maßnahmen, z.B. Infosystem aufwendiger. Es wäre schön, wenn dies künftig bei vergleichbaren Projekten einfacher gehandhabt werden könnte.

Website der Stadt Hamm

 

Stand: August 2025