Das Ziel dieses Projekts ist die Vermehrung artenreichen Grünlands in der Metropole Ruhr. Durch die Gewinnung von regionalen Saatgut auf geeigneten Spenderflächen und der anschließenden Ausbringung auf Empfängerflächen, kann das Ökosystem Wiese optimiert werden.
Durch die Gewinnung von regionalen Saatgut auf geeigneten Spenderflächen und die anschließende Ausbringung auf Empfängerflächen kann das Ökosystem Wiese optimiert werden. Neben dem naturschutzfachlichen Wert haben die so entstehenden Blumenwiesen auch einen hohen Wert für die Naherholung. Als attraktive Landschaftsgestaltungselemente können sie zur Vermittlung von umweltspezifischen Themen (z.B. Hinweise zu Artenvorkommen, Artenreichtum) dienen und bieten Nahrung für Insekten. Für die Ernte von Saatgut werden speziell dafür angefertigte Geräte benötigt. Für große und gut zu bewirtschaftende Flächen (landwirtschaftlich genutzte Wiesen) kommt ein hydraulisch betriebenes Anbaugerät für den Schleppereinsatz in Frage. Kleine, aufgrund ihrer Reliefs (Dämme) oder Wasserhaushaltes (Nasswiesen) schwierige Flächen können mit einem Ein-Mann-Gerät kleinflächig beerntet werden. Um das Saatgut haltbar zu machen wird darüber hinaus ein Trockenschrank benötigt.
Anschließend soll das Saatgut in Kooperation mit Kommunen und der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet auf Empfängerflächen (Grünland, innerstädtische Parkflächen, Friedhöfe) eingesät werden. Dazu ist eine Vorbereitung der Empfängerflächen von einer Fachfirma notwendig (Fräsen, Grubbern). Die Maßnahme soll durch Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Medien des RVR und der Biostationen sowie Hinweisschildern begleitet werden. Die Ergebnisse der Maßnahmen und die Nutzungsmöglichkeit der angeschafften Maschinen sollen in der Region bekannt und in den Folgejahren nach Bedarf weiteren Kommunen zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen der weiteren Umsetzung der Regionalen Biodiversitätsstrategie für das Ruhrgebiet ist zudem eine Evaluation/Monitoring der Empfängerflächen über den Förderzeitraum hinaus angedacht.
Zur Gewinnung, Sicherung und Vermehrung von streng autochthonem Saatgut der letzten artenreichen Wiesen im Ruhrgebiet wurden zwei Erntegeräte des Typs „Wiesefix“ im November 2022 beschafft. Auf den Spenderflächen des Mülheimer Aubergs wurden im Sommer 2023 bislang rund 50 kg autochthones Saatgut gewonnen. Bei den Glatthaferwiesen konnten die Zielarten Wiesen-Margerite, Ruchgras, Kammgras, Sauerampfer, Scharfer-Hahnenfuß, Wiesen-Flockenblume und Hornklee mit vielen „Beifängen“ begleitender Arten des FFH-Lebensraumtyps 6510 gewonnen werden. Das Saatgut wird auf geeigneten Flächen im Naturraum Rheinisches Bergland ausgebracht. Neben der Saatgutgewinnung auf dem Auberg fand ebenfalls eine Beerntung von Glatthaferwiesen im Kreis Recklinghausen durch die dortige untere Naturschutzbehörde statt. Das hier gewonnene Saatmaterial wird in selben Naturraum (Westdeutsches Tiefland) auf geeigneten Flächen ausgebracht.
Stand: August 2025
Übersicht
Projektleitung
RVR Ruhr Grün
Akteur:innen
BSWR, Untere Naturschutzbehörden im Verbandsgebiet, Landwirte
Kosten
50.000 €
Finanzierung
Förderung der Bezirksregierung Münster aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW
Laufzeit
Fortlaufend seit 2022















