In diesem Projekt geht es darum zu untersuchen, ob, wo und wie Prozessschutz in öffentlichen Wäldern durchgeführt werden kann. In der Metropole Ruhr nehmen Wälder eine Reihe von Aufgaben, u.a. als Freizeit- oder Naherholungsort wahr. Dabei sind immer auch die Aspekte der Verkehrssicherung und Besucherlenkung zu beachten. Von daher ist es wichtig vorab zu beleuchten, wo in den Wäldern des Ruhrgebietes Prozessschutz sinnvoll, möglich und umsetzbar wäre. Diese Untersuchung sollte im Hinblick auf reale Qualitäten (Arten), Potenziale (Vernetzungselemente) und Restriktionen (konkurrierende Ziele) durchgeführt werden. Vor dem Hintergrund des Nutzungsdruckes kommt dem Thema der Vermittelbarkeit/Umweltbildung an dieser Stelle eine besondere Rolle zu.
Auf Prozessschutzflächen wird jede forstliche Nutzung auf Dauer eingestellt. Sie stellen ein zentrales Element eines jeden Alt- und Totholzkonzepts dar. Durch den Verzicht auf eine forstliche Nutzung entwickelt sich langfristig ein kleinräumiges Mosaik unterschiedlicher Waldentwicklungsphasen, insbesondere der Anteil der bislang häufig unterrepräsentierten Alters- und Zerfallsphasen erhöht sich. Zahlreiche seltene und gefährdete Arten von Pilzen, Insekten bis hin zu Vögeln und Fledermäusen sind vor allem auf diese Phasen angewiesen und werden durch eine Nutzungseinstellung gefördert. Darüber hinaus weisen Prozessschutzflächen, wie auch bewirtschaftete Wälder, hervorzuhebende Ökosystemdienstleistungen wie hohe Reinigungsleistungen von Boden, Wasser und Luft sowie Regulationsleistungen wie Erosions- und Hochwasserschutz auf.
Auf Grundlage des Prozessschutzkonzepts wurden ca. 1000 Hektar Waldfläche nach fachlichen Kriterien ausgewählt und im Jahr 2022 durch einen Beschluss der Verbandsversammlung dauerhaft aus der forstlichen Nutzung genommen.
Ziele
- Prozessschutz in öffentlichen Wäldern erhöhen
- Schutzsituation von Alt- und Totholzbewohnern verbessern
Aktivitäten & Meilensteine
- Potenzialflächenanalyse
- ca. 1000 ha Waldfläche nach fachlichen Kriterien ausgewählt
- 2022 Beschluss der Verbandsversammlung - dauerhafte einstellung der forstlichen Nutzung auf diesen Flächen
Lageplan
Anschrift
Prozessschutz in öffentlichen Wäldern
Goldbergstr. 12
45894 Gelsenkrichen
Deutschland
Stand: September 2025
Übersicht
Projektleitung
Regionalverband Ruhr
Akteur:innen
Stadt Gelsenkirchen;, Landesbetrieb Wald & Holz, Industriewaldprojekt; kommunale Waldeigentümer
Größe
995,5 ha
Kosten
durchschnittlichen Ertragsausfall 400 € pro Hektar und Jahr
Laufzeit
Fortlaufend seit 2022









