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5. Regionaler Wohnungsmarktbericht: Mieten und Immobilienpreise steigen moderat - Mehrbedarf an qualitativ höherwertigem, bezahlbarem Wohnraum

Essen/Metropole Ruhr (idr). Den Wohnungsmarkt in der Metropole Ruhr kennzeichnen ein moderates Preisniveau für Bauland und Immobilien sowie eine zunehmende Neubautätigkeit. Jedoch zeigt sich eine angespannte Wohnungsmarktlage vor allem in den Großstädten, ein steigender Bedarf an qualitätsvollem, bezahlbarem Wohnraum und eine wachsende Bedeutung wohnungspolitischer Instrumente. Das sind die wesentlichen Ergebnisse des 5. Regionalen Wohnungsmarktberichts, den die Arbeitsgemeinschaft Wohnungsmarkt Ruhr heute (24. November) vorgestellt hat. An der Erarbeitung des Berichts unter der Federführung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) sind die elf kreisfreien Städte und vier Kreise des Ruhrgebiets beteiligt.

 

Stefan Kuczera, Beigeordneter Planung beim RVR, bilanziert: "Die Metropole Ruhr ist in weiten Teilen eine Großstadt noch ohne Dichtestress, also ein lebenswerter und attraktiver Ort. Die gewonnenen Erkenntnisse sind eine Aufforderung, weiterhin gemeinsam und aktiv die Wohnsituation einzelner, das Zusammenleben im Quartier, den Wettbewerb zwischen den Städten und damit die Region als Ganzes positiv zu gestalten, zum Beispiel mit dem heute diskutierten Ansatz eines Housing-Deals für das Ruhrgebiet.“

 

Die Mietbelastungsquote auf dem Wohnungsmarkt Ruhr liegt unter dem Landesniveau. Ein Anstieg des Mietpreises ist flächendeckend zu beobachten, in Großstädten wie Dortmund und Essen ist er aber aufgrund von Wohnungs- und Baulandknappheit stärker ausgeprägt. Parallel dazu bestehen Wohnungsleerstände, Problemimmobilien und Desinvestition in der Region. Der Wohnungsmarkt Ruhr umfasst im Jahr 2019 knapp 2,67 Millionen Wohnungen und damit 29,6 Prozent des gesamten Bestandes in Nordrhein-Westfalen. Mehr als 8.000 Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern wurden zwischen 2017 und 2019 fertiggestellt. Insgesamt aber ist der Wohnungsbestand in der Region vergleichsweise alt. So sind rund 75 Prozent des Wohnungsbestandes älter als 50 Jahre.

 

Die Preise für Wohnraum steigen: Die mittleren Nettokaltmieten für Neubauwohnungen sind von 2010 bis 2020 von 6,55 Euro pro Quadratmeter auf zuletzt 10,06 Euro pro Quadratmeter gestiegen.

 

Eine weitere Erkenntnis: Um boden- und wohnungspolitisch erfolgreich gestalten zu können, gewinnen wohnungspolitische Instrumente wie eine aktive Baulandpolitik, Quoten für den öffentlich geförderten Wohnungsbau, Konzeptvergaben etc. in den Kommunen zunehmend an Bedeutung. Dabei spielen sowohl Instrumente zur bedarfsgerechten Mobilisierung von Flächen als auch zur Qualitätssicherung baulicher Entwicklungen und zur Beseitigung städtebaulicher und wohnungspolitischer Missstände eine Rolle.

 

Hinweis an die Redaktionen: Der Wohnungsmarktbericht zum Download steht unter http://www.presse.rvr.ruhr. Dort finden Sie auch die ausführliche Presseinformation.

Pressekontakt: RVR, Pressestelle, Barbara Klask, Telefon: 0201/2069-201, E-Mail: klask@rvr.ruhr

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