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Chancenspiegel 2017: Soziale Herkunft beeinflußt noch immer Bildungserfolge / Große Unterschiede zwischen den Bundesländern

Dortmund (idr). Seit der ersten Pisa-Studie im Jahr 2000 haben sich die Leistungen an deutschen Schulen verbessert, weniger Schüler bleiben ohne Abschluss. Doch die soziale Herkunft beeinflusst die Chancen der Schüler nach wie vor erheblich. Auch sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern größer geworden. Das ist das Ergebnis des Chancenspiegels 2017, die die Technische Universität Dortmund gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung und der Friedrich-Schiller-Universität am 3. März veröffentlicht. Bundesweit beobachtet der Chancenspiegel beim Ganztagsausbau, beim gemeinsamen Lernen und bei Schulabschlüssen einen steten Aufwärtstrend seit 2002. So stieg die Zahl der Ganztagsschüler von zehn auf knapp 40 Prozent. Der Anteil schwankt jedoch stark - je nach Bundesland: In Sachsen besuchen 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen eine Ganztagsschule, in Bayern 15 Prozent. Die Quote der Schulabgänger mit dem Recht auf ein Hochschulstudium kletterte von 38,2 auf 52,2 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss von 9,2 auf 5,8 Prozent. Die Aussicht, sich für ein Studium zu qualifizieren, reicht von 62 Prozent in Hamburg bis 38 Prozent in Sachsen-Anhalt. Nach wie vor gibt es einen Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft. Trotz leichter Verbesserungen liegen Neuntklässler aus sozioökonomisch schwächeren Milieus in ihrer Lesekompetenz mehr als zwei Schuljahre hinter Klassenkameraden aus privilegierten Milieus zurück. Für ausländische Schüler sank lange Zeit das Risiko eines Schulabbruchs ebenso wie für deutsche Schüler. Seit 2011 jedoch haben sich die Entwicklungen entkoppelt: Während der Anteil der deutschen Schüler ohne Abschluss weiter abgenommen hat, ist der der Ausländer wieder leicht auf 12,9 Prozent angestiegen. Der Chancenspiegel bewertet in den vier Dimensionen Integrationskraft, Durchlässigkeit, Kompetenzförderung und Zertifikatsvergabe ausgewählte Indikatoren aus amtlichen Statistiken und empirischen Studien. Infos: www.chancen-spiegel.dePressekontakt: TU Dortmund, Institut für Schulentwicklungsforschung, Prof. Wilfried Bos, Telefon: 0231/755-5501, E-Mail: wilfried.bos@tu-dortmund.de

Dortmund (idr). Seit der ersten Pisa-Studie im Jahr 2000 haben sich die Leistungen an deutschen Schulen verbessert, weniger Schüler bleiben ohne Abschluss. Doch die soziale Herkunft beeinflusst die Chancen der Schüler nach wie vor erheblich. Auch sind die Unterschiede zwischen den Bundesländern größer geworden. Das ist das Ergebnis des Chancenspiegels 2017, die die Technische Universität Dortmund gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung und der Friedrich-Schiller-Universität am 3. März veröffentlicht.

Bundesweit beobachtet der Chancenspiegel beim Ganztagsausbau, beim gemeinsamen Lernen und bei Schulabschlüssen einen steten Aufwärtstrend seit 2002. So stieg die Zahl der Ganztagsschüler von zehn auf knapp 40 Prozent. Der Anteil schwankt jedoch stark - je nach Bundesland: In Sachsen besuchen 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen eine Ganztagsschule, in Bayern 15 Prozent.

Die Quote der Schulabgänger mit dem Recht auf ein Hochschulstudium kletterte von 38,2 auf 52,2 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss von 9,2 auf 5,8 Prozent. Die Aussicht, sich für ein Studium zu qualifizieren, reicht von 62 Prozent in Hamburg bis 38 Prozent in Sachsen-Anhalt.

Nach wie vor gibt es einen Zusammenhang zwischen Bildungserfolg und sozialer Herkunft. Trotz leichter Verbesserungen liegen Neuntklässler aus sozioökonomisch schwächeren Milieus in ihrer Lesekompetenz mehr als zwei Schuljahre hinter Klassenkameraden aus privilegierten Milieus zurück.

Für ausländische Schüler sank lange Zeit das Risiko eines Schulabbruchs ebenso wie für deutsche Schüler. Seit 2011 jedoch haben sich die Entwicklungen entkoppelt: Während der Anteil der deutschen Schüler ohne Abschluss weiter abgenommen hat, ist der der Ausländer wieder leicht auf 12,9 Prozent angestiegen.

Der Chancenspiegel bewertet in den vier Dimensionen Integrationskraft, Durchlässigkeit, Kompetenzförderung und Zertifikatsvergabe ausgewählte Indikatoren aus amtlichen Statistiken und empirischen Studien.

Infos: www.chancen-spiegel.de

Pressekontakt: TU Dortmund, Institut für Schulentwicklungsforschung, Prof. Wilfried Bos, Telefon: 0231/755-5501, E-Mail: wilfried.bos@tu-dortmund.de

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