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Forschungskonsortium NeuroMind untersucht Modizifierung von Erinnerungen

Bochum/Essen (idr). Das menschliche Gehirn speichert Erlebtes ab, um daraus Vorhersagen für die Zukunft ableiten zu können. Stimmen diese Vorhersagen nicht mit der Realität überein, werden die Erinnerungen modifiziert. Dieses Phänomen erforscht das Konsortium NeuroMind von Ruhr-Universität Bochum und Universität Duisburg-Essen ab Januar 2022. Das fünfjährige Vorhaben wird vom Mercator Research Center Ruhr mit rund zwei Millionen Euro gefördert.

 

Menschen können sich unter Umständen an Dinge erinnern, die nie stattgefunden haben. Das Gedächtnis ist kein reines Archiv der Vergangenheit, sondern ein Werkzeug zur Prädiktion der Zukunft. Jede unerwartete Erfahrung erzeugt einen neuralen Prädiktionsfehler, der die alte Gedächtnisspur verändert und dadurch Erwartungen erzeugt, die die Realität besser abbilden. Der Forschungsverbund greift diese Erkenntnisse auf und bündelt sie zu einem gemeinsamen Programm, das von Neurowissenschaften sowie Kognitions- und Biopsychologie bis zur Philosophie des Geistes reicht. 56 Wissenschaftler sind beteiligt, dazu kommen internationale Partner aus den USA, den Niederlanden und Australien.

Pressekontakt: Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Dr. h. c. Onur Güntürkün, Telefon: 0234/32-26213, E-Mail: onur.guentuerkuen@rub.de

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