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IAT-Befragung zeigt: Jedes dritte Kindergarten-Kind in Herne ist verhaltensauffällig - soziales Frühwarnsystem soll helfen

Gelsenkirchen.(idr). Ein soziales Frühwarnsystem soll in Zukunft schnelle Hilfe für verhaltensauffällige Kinder und ihre Familien garantieren. Daran arbeitet derzeit das Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, im Rahmen eines Modellprojekts des NRW-Familienministeriums. Vor allem die Kooperation zwischen Erziehern, Ärzten, Familien und anderen Beteiligten müsse verbessert werden, so die IAT-Experten. Zuvor hatte das IAT in Herne eine Untersuchung durchgeführt: In 14 Tageseinrichtungen mit zusammen rund 1.000 Kindern wurden 28 Leiterinnen und Erzieherinnen mit meist langjähriger Berufserfahrung mündlich und schriftlich befragt. Ergebnis: Jedes dritte Kind ist verhaltensauffällig. Zu den Auffälligkeiten zählen dabei nicht nur Aggressionen oder starke motorische Unruhe, auch Kontaktscheu, depressive Verstimmungen, Probleme beim Essen und Sprachschwierigkeiten wurden registriert. Die Eltern reagierten höchst unterschiedlich: Bei 45 Prozent war das Problem bereits bekannt, jeder dritte Fall wurde aber trotz Empfehlung des Kindergartens nicht behandelt - weil die Eltern nicht wollten (80 Prozent), der Kinderarzt ablehnte (10 Prozent) oder die Wartezeiten zu lang waren (10 Prozent). Deshalb müssten, so das IAT, die Elternarbeit und die Kooperationsstrukturen zwischen Tageseinrichtungen, Beratungsstellen, Therapeuten, Grundschulen, Ärzten und Ämtern verbessert werden. Instrumente zur Früherkennung, ein Handbuch über Therapieangebote mit Erläuterungen, Fortbildung und Beratung für Erzieherinnen und Hilfen für Eltern sind weitere Vorhaben. Vor allem ältere Kindertagesstätten bräuchten außerdem mehr Räume, der Personalschlüssel sollte an Problemlagen orientiert, Therapeuten und Spezialkräfte sollten in die Einrichtungen integriert werden, eine nachhaltige Sprachförderung sei ebenso nötig wie Reformen in der Erzieher-Ausbildung.Pressekontakt: IAT, Karin Esch, Telefon: 0209/1707-283, Dr. Sybille Stöbe, Telefon: -130

Gelsenkirchen.(idr). Ein soziales Frühwarnsystem soll in Zukunft schnelle Hilfe für verhaltensauffällige Kinder und ihre Familien garantieren. Daran arbeitet derzeit das Institut Arbeit und Technik, Gelsenkirchen, im Rahmen eines Modellprojekts des NRW-Familienministeriums. Vor allem die Kooperation zwischen Erziehern, Ärzten, Familien und anderen Beteiligten müsse verbessert werden, so die IAT-Experten.

 

Zuvor hatte das IAT in Herne eine Untersuchung durchgeführt: In 14 Tageseinrichtungen mit zusammen rund 1.000 Kindern wurden 28 Leiterinnen und Erzieherinnen mit meist langjähriger Berufserfahrung mündlich und schriftlich befragt. Ergebnis: Jedes dritte Kind ist verhaltensauffällig. Zu den Auffälligkeiten zählen dabei nicht nur Aggressionen oder starke motorische Unruhe, auch Kontaktscheu, depressive Verstimmungen, Probleme beim Essen und Sprachschwierigkeiten wurden registriert.

 

Die Eltern reagierten höchst unterschiedlich: Bei 45 Prozent war das Problem bereits bekannt, jeder dritte Fall wurde aber trotz Empfehlung des Kindergartens nicht behandelt - weil die Eltern nicht wollten (80 Prozent), der Kinderarzt ablehnte (10 Prozent) oder die Wartezeiten zu lang waren (10 Prozent).

 

Deshalb müssten, so das IAT, die Elternarbeit und die Kooperationsstrukturen zwischen Tageseinrichtungen, Beratungsstellen, Therapeuten, Grundschulen, Ärzten und Ämtern verbessert werden. Instrumente zur Früherkennung, ein Handbuch über Therapieangebote mit Erläuterungen, Fortbildung und Beratung für Erzieherinnen und Hilfen für Eltern sind weitere Vorhaben.

 

Vor allem ältere Kindertagesstätten bräuchten außerdem mehr Räume, der Personalschlüssel sollte an Problemlagen orientiert, Therapeuten und Spezialkräfte sollten in die Einrichtungen integriert werden, eine nachhaltige Sprachförderung sei ebenso nötig wie Reformen in der Erzieher-Ausbildung.

Pressekontakt: IAT, Karin Esch, Telefon: 0209/1707-283, Dr. Sybille Stöbe, Telefon: -130

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