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Selbstständig nach der Uni: "Wir haben aufgeholt"

Bochum.(idr). IHK-Hauptgeschäftsführer Tillmann Neinhaus und Ruhr-Uni-Rektor Gerhard Wagner über die Selbständigkeitsmentalität in der Region. Herr Neinhaus, Herr Wagner, wie ist z.Zt. das Niveau der Gründungsaktivitäten aus den Hochschulen im Ruhrgebiet? Neinhaus: Die Gründungszahlen sind zumindest nicht rückläufig, sondern seit drei Jahren konstant. Davor gab es einen Boom wegen der stärkeren Konjunktur und des Internethypes, der auch durch Hochschulausgründungen gespeist wurde. * Warum liegt das Ruhrgebiet bei den Gründungen noch immer hinter anderen Landesteilen zurück? Neinhaus: Das ist nicht nur bei den Hochschulausgründungen so, sondern bei allen Gründungen. Wir waren traditionell eine Region der Großunternehmen und haben heute immer noch eine Selbstständigenlücke. Aber wir haben auch hier aufgeholt. Es gibt zum Beispiel in Bochum zwei starke Säulen: Neugründungen aus dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnik mit rund 20 Gründungen jährlich und die Ingenieurunternehmen, wovon wir mit 300 Firmen in unserem IHK-Bezirk in absoluten Zahlen mehr haben als jede andere Stadt im Ruhrgebiet. 120 davon sind Ausgründungen von Absolventen oder von Professoren. * Stichwort Bochum. Wie beurteilen Sie den Großraum Bochum in Vergleich zu den anderen Regionen im Ruhrgebiet und in Deutschland? Neinhaus: Neben Dortmund ist Bochum eine der gründungsstarken Regionen. Im Vergleich zu anderen Gegenden des Landes - etwa zu Ostwestfalen-Lippe und der Rheinschiene - sind wir allerdings schlechter, da beißt die Maus keinen Faden ab. Aber die Gründungsoffensiven der IHK, der Uni und des Landes haben auch bei uns zu Zuwächsen von 10 bis 15 Prozent im Schnitt der letzten Jahre geführt. Und der Saldo aus Neugründungen und Pleiten ist eindeutig positiv. Bochum ist sicher die Gründungslokomotive des mittleren Ruhrgebiets. * Herr Wagner, was machen Sie als Universität, um Gründungslokomotive zu sein? Wagner: Wir haben z.B. rubitec als erste professionelle Einrichtung des Technologietransfers ins Leben gerufen, und es gibt eine Patentoffensive. Durch eine Patentidee kommt manchmal auch eine Gründung zustande. Das Entscheidende ist, eine Gründermentalität zu schaffen. * Haben Sie den Eindruck, dass die Vielzahl von Wettbewerben und Programmen für das Gründerklima etwas bringen? Wagner: Ich kann das schwer beurteilen, da ich keine Zahlen habe. Sicherlich hat das manchem den Schritt in die Selbstständigkeit erleichtert. Manchmal scheint es mir aber auch, es gibt mehr Gründerberater als Gründungswillige. Ich glaube nicht, dass so ein Programm letztendlich den Ausschlag gibt. Ich hätte mein Ingenieurbüro vor zehn Jahren jedenfalls auch ohne gegründet. * Das gesamte Interview ist in der aktuellen Ausgabe von "Transfer", dem Wissenschaftsmagazin des Ruhrgebietes nachzulesen.Pressekontakt: Ruhr-Universität Bochum, Prof. Gerhard Wagner, Telefon: 0234/32-22926; IHK Bochum, Tillmann Neinhaus, Telefon: 0234/9113-116

Bochum.(idr). IHK-Hauptgeschäftsführer Tillmann Neinhaus und Ruhr-Uni-Rektor Gerhard Wagner über die Selbständigkeitsmentalität in der Region.

 

Herr Neinhaus, Herr Wagner, wie ist z.Zt. das Niveau der Gründungsaktivitäten aus den Hochschulen im Ruhrgebiet?

 

Neinhaus: Die Gründungszahlen sind zumindest nicht rückläufig, sondern seit drei Jahren konstant. Davor gab es einen Boom wegen der stärkeren Konjunktur und des Internethypes, der auch durch Hochschulausgründungen gespeist wurde.

 

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Warum liegt das Ruhrgebiet bei den Gründungen noch immer hinter anderen Landesteilen zurück?

 

Neinhaus: Das ist nicht nur bei den Hochschulausgründungen so, sondern bei allen Gründungen. Wir waren traditionell eine Region der Großunternehmen und haben heute immer noch eine Selbstständigenlücke.

 

Aber wir haben auch hier aufgeholt. Es gibt zum Beispiel in Bochum zwei starke Säulen: Neugründungen aus dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnik mit rund 20 Gründungen jährlich und die Ingenieurunternehmen, wovon wir mit 300 Firmen in unserem IHK-Bezirk in absoluten Zahlen mehr haben als jede andere Stadt im Ruhrgebiet. 120 davon sind Ausgründungen von Absolventen oder von Professoren.

 

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Stichwort Bochum. Wie beurteilen Sie den Großraum Bochum in Vergleich zu den anderen Regionen im Ruhrgebiet und in Deutschland?

 

Neinhaus: Neben Dortmund ist Bochum eine der gründungsstarken Regionen. Im Vergleich zu anderen Gegenden des Landes - etwa zu Ostwestfalen-Lippe und der Rheinschiene - sind wir allerdings schlechter, da beißt die Maus keinen Faden ab.

 

Aber die Gründungsoffensiven der IHK, der Uni und des Landes haben auch bei uns zu Zuwächsen von 10 bis 15 Prozent im Schnitt der letzten Jahre geführt. Und der Saldo aus Neugründungen und Pleiten ist eindeutig positiv. Bochum ist sicher die Gründungslokomotive des mittleren Ruhrgebiets.

 

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Herr Wagner, was machen Sie als Universität, um Gründungslokomotive zu sein?

 

Wagner: Wir haben z.B. rubitec als erste professionelle Einrichtung des Technologietransfers ins Leben gerufen, und es gibt eine Patentoffensive. Durch eine Patentidee kommt manchmal auch eine Gründung zustande. Das Entscheidende ist, eine Gründermentalität zu schaffen.

 

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Haben Sie den Eindruck, dass die Vielzahl von Wettbewerben und Programmen für das Gründerklima etwas bringen?

 

Wagner: Ich kann das schwer beurteilen, da ich keine Zahlen habe. Sicherlich hat das manchem den Schritt in die Selbstständigkeit erleichtert. Manchmal scheint es mir aber auch, es gibt mehr Gründerberater als Gründungswillige. Ich glaube nicht, dass so ein Programm letztendlich den Ausschlag gibt. Ich hätte mein Ingenieurbüro vor zehn Jahren jedenfalls auch ohne gegründet.

 

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Das gesamte Interview ist in der aktuellen Ausgabe von "Transfer", dem Wissenschaftsmagazin des Ruhrgebietes nachzulesen.

Pressekontakt: Ruhr-Universität Bochum, Prof. Gerhard Wagner, Telefon: 0234/32-22926; IHK Bochum, Tillmann Neinhaus, Telefon: 0234/9113-116

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