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Arbeitsprogramm bündelt wichtige Ziele und Handlungsempfehlungen

RVR und Handwerk Region Ruhr stellen Masterplan Handwerk vor

Essen/Ruhrgebiet. Der Regionalverband Ruhr (RVR) und das Handwerk Region Ruhr legen heute (7. Juli 2025) den gemeinsam entwickelten Masterplan Handwerk vor. Die zentrale strategische Initiative beider Akteure enthält eine Vielzahl von Handlungsempfehlungen und 18 konkrete Umsetzungsprojekte, die gezielt darauf ausgerichtet sind, das Handwerk im Ruhrgebiet zu stärken und zukunftsfähig aufzustellen. Von 2025 bis 2030 setzen RVR und Handwerk Region Ruhr gemeinsam ein konkretes Arbeitsprogramm um, dessen Fortschritte regelmäßig überprüft und öffentlich kommuniziert werden.  Ziel ist es, die wirtschaftliche Bedeutung des Handwerks stärker sichtbar zu machen und als strategischen Faktor für die regionale Entwicklung zu positionieren.

„Mit über 46.000 Betrieben und rund 300.000 Beschäftigten ist das Handwerk eine tragende Säule für wirtschaftliches Wachstum und wirtschaftliche Stabilität im Ruhrgebiet. Daher müssen wir noch stärker in die mittelstandsorientierte Regionalentwicklung investieren“, so Garrelt Duin, Regionaldirektor des RVR. „Das heißt konkret, Bürokratie und Fachkräftemangel abbauen, indem Genehmigungsverfahren vereinfacht und Nachwuchskräfte bestmöglich ausgebildet werden.“

Die wirtschaftliche Stärke des Ruhrgebiets beruht maßgeblich auf seiner breit gefächerten Wirtschaftsstruktur. Einen zentralen Beitrag leisten insbesondere mittelständische Unternehmen – darunter vor allem das Handwerk, das durch seine Vielfalt und lokale sowie regionale Verankerung die wirtschaftliche Entwicklung der Region maßgeblich prägt. 

Grundlage des Masterplans ist eine umfassende Struktur- und Potenzialanalyse, die von der EDIPA GmbH im Auftrag von RVR und den drei Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster erstellt und 2024 veröffentlicht wurde. Mit der Analyse wurden Potenziale und Herausforderungen des Handwerks im Ruhrgebiet identifiziert. Der Masterplan Handwerk ist der nächste Schritt, Strategien zu entwickeln, um das Handwerk und das Ruhrgebiet zukunftsfähig zu machen. In den fünf Themenfeldern Mittelstandskultur und Innovation, Bildung und Ausbildung von Fachkräften, Flächenbedarfe und Planungsrecht, Mobilität sowie Klimaschutz und Ressourceneffizienz leiten sich zentrale Ansätze für die gemeinsame Arbeit der nächsten Jahre ab.

  • Eine lebendige Mittelstandskultur stärkt die Wirtschaftskraft, fördert gesellschaftlichen Zusammenhalt und ist ein Motor für Innovation.
  • Klimarelevante Gewerke leisten einen proaktiven Beitrag zum Klimaschutz und spielen eine zentrale Rolle in der Kreislaufwirtschaft.

Markus Hartmann, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Handwerkskammer Münster, macht deutlich: „Das Handwerk ist Rückgrat unserer mittelständischen Wirtschaft und zugleich zentraler Akteur der regionalen Transformation. Es bringt nicht nur Innovationskraft und Problemlösungskompetenz in die Städte und Quartiere, sondern trägt mit seinen klimarelevanten Gewerken maßgeblich zur Umsetzung der Energie-, Wärme- und Ressourcenschutzziele bei. Um dieses Potenzial zu heben, müssen wir die Rahmenbedingungen verbessern – von der Innovationsförderung bis zur Einbindung in kommunale Klimapläne.“

  • Bildung und Ausbildung sind Schlüsselfaktoren für die Fachkräftesicherung und damit für die Zukunftsfähigkeit des Handwerks.
  • Geeignete Standorte und Flächen sind essenziell – es braucht entsprechendes Planungsrecht, um dem Handwerk langfristig Raum zur Entfaltung zu geben.

„Wenn wir die wirtschaftliche Zukunft der Region sichern wollen, müssen wir junge Menschen wieder stärker für das Handwerk begeistern – durch moderne Ausbildungsformate, mehr Sichtbarkeit und echte Gleichwertigkeit zur akademischen Bildung“, sagt Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Düsseldorf. „Gleichzeitig braucht das Handwerk Raum: Geeignete, bezahlbare Flächen sind heute Mangelware. Hier wollen wir mit klaren Planungsinstrumenten und neuen Standortstrategien gegensteuern.“

  • Funktionierende Mobilität ist unverzichtbar für betriebliche Abläufe – von Arbeitswegen bis zum Gütertransport. Gleichzeitig steht das Handwerk bei der Umrüstung auf klimagerechte Fahrzeuge in der Verantwortung.

„Handwerksbetriebe sind auf funktionierende Mobilitätsketten angewiesen – sei es für ihre Mitarbeitenden, den Materialtransport oder den Kundenzugang“, betont Carsten Harder, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Dortmund. „Doch Staus, fehlende Ladeinfrastruktur und Stellplatzprobleme gefährden zunehmend die Effizienz handwerklicher Leistungen. Mit dem Masterplan setzen wir uns daher für verlässliche Verkehrswege, wirtschaftsfreundliches Parkraummanagement und gezielte Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur ein, um das Handwerk mobil und zukunftsfähig zu halten.“

Mit dem Masterplan Handwerk für das Ruhrgebiet liegt ein Fahrplan vor, der wesentliche Ziele und praxisnahe Handlungsempfehlungen bündelt. Gemeinsam möchten die Partner die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Handwerk spürbar und nachhaltig verbessern und dessen Potenziale noch gezielter für die regionale Entwicklung erschließen. 

Am 3. September 2025 wird der Masterplan im Beisein von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur präsentiert.

Handwerk Region Ruhr
Seit 2018 vertreten die Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster sowie neun Kreishandwerkerschaften in der Arbeitsgemeinschaft „Handwerk Region Ruhr“ ihre politischen Positionen gemeinsam auf regionaler Ebene.

Weitere Infos:
Masterplan Handwerk

 

Regionalverband Ruhr

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