Bald können Fledermäuse, Sperlinge, Dohlen und Stare einziehen: der Regionalverband Ruhr (RVR) hat am 22. September den Artenschutzturm im Baerler Busch eingeweiht.
Als Trafo-Häuschen wird der Turm nicht mehr genutzt, demnächst bietet er Tieren ein neues Zuhause. Den Artenschutzturm am Ostrand des Baerler Buschs in Duisburg hat der Regionalverband Ruhr (RVR) kürzlich fertig gestellt. Zudem hat der Eigenbetrieb RVR Ruhr Grün einen Info-Pfad "Baerler Busch" eingerichtet. An acht Infotafeln und zwei Übersichtstafeln können Besucherinnen und Besucher jetzt Wissenswertes zum Thema Wald und Naturschutz erfahren.
Im Inneren des Turms wurden insgesamt 34 Nistplätze für Höhlenbrüter geschaffen. Vor allem die Ansprüche von Dohle, Star und kleinen Höhlenbrütern wie dem Haussperling wurden hier berücksichtigt - allesamt in NRW gefährdete bzw. vom Rückgang betroffene Arten. Da Fledermäuse Dunkelheit brauchen, wurden alle Fassadenöffnungen und Durchlässe in Inneren geschlossen. Das Fledermausquartier ist an der Decke angebracht.
Unterschiedlich breite Spalten ermöglichen verschiedenen Arten wie dem Braunen Langohr, der Rauhaut- oder der Zwergfledermaus Unterschlupf. Erfahrungsgemäß dauert es aber einige Jahre, bis Fledermäuse neue Quartiere erkennen und besiedeln. Ob und wie das Fledermausquartier angenommen wird, untersucht die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet durch ein regelmäßiges Monitoring.
Im Umfeld des Artenschutzturms wird RVR Ruhr Grün in den nächsten Jahren verschiedenste Maßnahmen wie den Erhalt von Altholzinseln, Waldumbaumaßnahmen oder die Entwicklung stabiler Waldränder durchführen. Der Info-Pfad erläutert mit Hilfe von acht Stationen und zwei Übersichtstafeln den Waldbesucherinnen und Waldbesuchern die Maßnahmen im Einzelnen.
"Eine artenreiche urbane Stadtnatur trägt entscheidend zu einer gesunden und lebenswerten Metropole Ruhr bei", betont Nina Frense, RVR-Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur. Dr. Dirk Bieker, Fachbereichsleiter von RVR Ruhr Grün, ergänzt: "Der Info-Pfad erläutert die vielfältigen Funktionen des Ökosystems Wald, die Auswirkungen des Klimawandels und wie RVR Ruhr Grün diese Faktoren bei der Bewirtschaftung berücksichtigt".
Das Projekt wurde im Rahmen des "Förderaufruf Grüne Infrastruktur im Zuge des Konjunkturpaket I des Landes NRW" mit einer Summe von insgesamt 114.000 Euro gefördert.
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