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Neue RWI-Studie: Ruhrgebiet mit starkem Beschäftigungswachstum in Zukunftsjobs

Im Ruhrgebiet wächst die Zahl der Jobs mit hohem Zukunftspotenzial besonders dynamisch. Das ist ein Ergebnis des heute veröffentlichten „Zukunftsjob-Reports“ des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI). Unter anderem haben die Studienautor*innen erstmals wissenschaftlich untersucht, welche Berufe angesichts der tiefgreifenden Transformation der Wirtschaft gute Zukunftsaussichten aufweisen. Diesbezüglich wurde auch analysiert, wie sich Beschäftigung und Arbeitsnachfrage zwischen 2017 und 2022 bereits entwickelt haben. Den digitalen und ökologischen Wandel gestalten Beschäftigte in Zukunftsjobs wesentlich mit – beispielsweise indem sie effiziente Recyclingverfahren und Kreislaufwirtschaftssysteme entwickeln und implementieren, Wasserstoffnetzwerke planen und umsetzen oder Produktionsprozesse digitalisieren. Neben dem Ruhrgebiet hat das RWI die wirtschaftsstarken Metropolregionen BerlinBrandenburg, Hamburg, München und Rheinland betrachtet. Die Studie wurde vom Regionalverband Ruhr (RVR) in Auftrag gegeben.

Beschäftigungswachstum: viermal Zweiter, zweimal Spitzenreiter

Insgesamt sind die Zukunftsberufe in den fünf untersuchten Metropolregionen doppelt so stark gewachsen wie alle anderen sozialversicherungspflichtigen Jobs. Platz eins belegt die Metropole Ruhr beim Wachstum der Beschäftigung in den Bereichen Bau und Architektur (+19,5 Prozent) sowie Hochbau (+11,5 Prozent). Hinter der Metropolregion Berlin-Brandenburg liegt das Ruhrgebiet jeweils in vier Berufsfeldern auf Position zwei beim relativen Beschäftigungszuwachs: in den Zukunftsberufen IT-Systemanalyse, -Anwendungsberatung und -Vertrieb (+35,3 Prozent), ITNetzwerktechnik und -Administration (+30,1 Prozent), Informatik (+27,7 Prozent) sowie Mechatronik und Automatisierungstechnik (+6,1 Prozent). Im Berufsfeld Softwareentwicklung und Programmierung sind die Beschäftigtenzahlen im Ruhrgebiet mit 36,6 Prozent ebenfalls stark gewachsen (Platz drei im Ranking). Hier stehen Berlin-Brandenburg und München an der Spitze.

Viel Dynamik an der Ruhr

„Die ausgewerteten Daten zeigen, dass sich die Metropole Ruhr in einem Aufholprozess befindet und den Abstand zu vielen wirtschaftsstarken Regionen Deutschlands bereits deutlich verringern konnte“, sagt Studienleiter Prof. Dr. Ronald Bachmann. „Das Ruhrgebiet hat bei den Zukunftsjobs eine starke Dynamik entwickelt und wird immer wichtiger für die digitale und ökologische Transformation des Landes.“

Dieser Aufholprozess bildet sich auch deutlich bei der Nachfrage der Arbeitgeber*innen nach den Zukunftsjobs ab. Die vom RWI vorgenommene Auswertung von Stellenanzeigen zwischen 2017 und 2022 ergibt, dass sich in der Metropole Ruhr die Nachfrage nach gleich vier Digitalberufen beinahe verdoppelt hat – darunter die Zukunftsjobs Informatik sowie Softwareentwicklung und Programmierung. Überdurchschnittliches Wachstum bei der Zahl der ausgeschriebenen Stellen weist das Ruhrgebiet aber auch in anderen untersuchten Berufsfeldern auf, besonders in den Bereichen Bau und Architektur sowie Hochbau. - 2 - „Die Studienergebnisse zeigen deutlich, wie viel Dynamik in der wirtschaftlichen Entwicklung der Metropole Ruhr steckt. Hier entstehen die Jobs der Zukunft“, bekräftigt der neue Regionaldirektor des RVR Garrelt Duin. „Dafür schaffen wir attraktive Rahmenbedingungen. Dazu zählen eine leistungsfähige Infrastruktur und gut ausgebildete Arbeitskräfte, damit die Unternehmen der Region die vorhandenen Potenziale noch besser ausschöpfen können. So wird sich der positive Trend im Ruhrgebiet auch in Zukunft fortsetzen.“

Studienautoren weisen auch auf noch ungenutzte Potenziale hin

Auch bei der akademischen Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte steht das Ruhrgebiet im Metropolenvergleich gut da. Im Wintersemester 2021/2022 gab es beispielsweise nur in der benachbarten Region Rheinland mehr MINT-Studierende (Ruhrgebiet: 100.542 Studierende, Rheinland: 132.607). Allerdings ist die Metropole Ruhr beim Anteil weiblicher MINT-Studierender etwas schwächer gewachsen als drei von vier Vergleichsregionen. Hier sehen die Studienautor*innen zusätzliche Potenziale, die noch nicht ausreichend genutzt werden. Ein weiteres Feld mit Entwicklungspotenzial ist laut RWI das KI-Profil der untersuchten Stellen in der Region, das anhand der Anzahl der KI-bezogenen Schlüsselwörter in Jobanzeigen ermittelt wurde. Diesbezüglich liegt die Metropole Ruhr noch unter dem berechneten Durchschnittswert aller Vergleichsregionen.

Über die Studie

Der „Zukunftsjob-Report“ wurde vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) im Auftrag des Regionalverbands Ruhr (RVR) erstellt. Die Studie untersucht erstmals, welche Berufe vor dem Hintergrund des digitalen und ökologischen Wandels gute Zukunftsaussichten haben. Für die definierten Zukunftsjobs hat das RWI analysiert, wie sich die Beschäftigung und das Stellenangebot im Ruhrgebiet sowie in den Metropolregionen Berlin-Brandenburg, Hamburg, München und Rheinland zwischen 2017 und 2022 entwickelt haben. Auch MINT-Studiengänge und das Ausbildungsangebot wurden jeweils betrachtet. Für die Studie hat das RWI zahlreiche Quellen herangezogen – etwa Statistiken der Bundesagentur für Arbeit, Online-Stellenangebote der Financialbot.com AG oder die ESCO-Taxonomie der Europäischen Kommission.

Zur Studie: Berufe der Zukunft im Ruhrgebiet

Zusammenfassung der Studie

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