Bochum (idr). Mithilfe eines einfachen Bluttests können Forscher aus Bochum und Amsterdam das Alzheimer-Risiko von symptomfreien Menschen prognostizieren. In einer Studie sagten sie die Krankheit bei Patienten vorher, die laut klinischer Diagnose nicht an Alzheimer litten, aber sich selbst als kognitiv beeinträchtigt empfanden. Der Test zeigte auch, welche Probanden nur ein sehr geringes Risiko hatten, später eine Alzheimer-Demenz zu entwickeln.
Für die Studie wurden 203 Probanden Blutproben entnommen und mit einem an der Ruhr-Universität Bochum entwickelten Test, dem Immuno-Infrarot-Sensor, analysiert. Der Sensor erkennt die Fehlfaltung des für Alzheimer relevanten Amyloid-beta (Aβ)-Peptids. Er detektierte bei 22 Studienteilnehmer fehlgefaltete Aβ-Peptide und somit ein erhöhtes Alzheimer-Risiko. All diese Personen erkrankten im Lauf der folgenden sechs Jahre.
Ein solcher Bluttest, der die beginnende Alzheimer-Demenz schon im symptomlosen Zustand erkennen kann, wäre vor allem dann nützlich, wenn ein Wirkstoff zur Behandlung der Krankheit verfügbar wäre. Die Ergebnisse zeigen, dass in den klinischen Studien bislang die Alzheimer-Medikamente zu spät gegeben werden.
Pressekontakt: Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Klaus Gerwert, Telefon: 0234/32-18035, E-Mail: gerwert[at]rub.de