Essen.(idr). In einer Zeit, als das Ruhrgebiet zum größten industriellen Ballungsraum Deutschlands aufstieg, sollte der damalige Siedlungsverband das Wachstum über kommunale Grenzen hinaus steuern und gestalten. Es galt, eine Planung für die gesamte Region zu entwickeln und den Wildwuchs bei Wirtschafts- und Gewerbeansiedlungen zu stoppen.
So nahm der Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk die Verkehrsplanung in die Hand und schützte unbebaute Flächen und Wälder. Dass das Ruhrgebiet als "grünstes Industriegebiet der Welt" gilt, ist dem Verband zu verdanken. Der KVR ist noch heute der größte kommunale Waldbesitzer in Nordrhein-Westfalen. Außerdem fielen dem SVR bei seiner Gründung die Aufgaben Vermessung und Kartografie zu.
Im Zuge der Verwaltungsstrukturreform von 1975 wurden dem Siedlungsverband seine weitreichenden rechtlichen und gesetzgeberischen Befugnisse entzogen. Die Landesplanung ging an drei neu gebildete Bezirksplanungsräte bei den Regierungspräsidenten in Arnsberg, Düsseldorf und Münster über. Damit entfiel ihm auch die Verkehrsplanung. Seiner wesentlichen Zweckbestimmung enthoben, trat 1979 an die Stelle des Siedlungsverbandes der Kommunalverband Ruhrgebiet mit einer neuen Aufgabenstruktur.
Die Tätigkeitsbereiche des KVR sind äußerst vielfältig: So gehören neben der Freiraumsicherung und Umweltplanung die Unterhaltung von Freizeit- und Erholungsanlagen zu seinen Aufgaben. Der Kommunalverband ist Mitbetreiber der fünf Revierparks sowie der Freizeitsparks Xanten und Kemnade. Er begrünt und pflegt 24 Bergehalden, ehemals unvermeindliche Schandflecke der Industriegesellschaft, heute beliebte Ausflugsziele.
Er ist zudem im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit für das Revier aktiv. Mit den großen Werbekampagnen "Ein starkes Stück Deutschland" und aktuell "Der Pott kocht" sollen deutschlandweit die Vorurteile gegenüber dem vermeintlichen "verrußten" Ruhrgebiet abgebaut werden.
Zahlreiche bedeutende Projekte der Internationalen Bauaustellung (IBA) Emscher Park wurden ebenfalls vom KVR verwirklicht, z.B. der Emscher Landschaftspark (eines der weltweiten Projekten der EXPO 2000) und die Route der Industriekultur.
Über Tochtergesellschaften ist der KVR darüber hinaus in Sachen Abfallwirtschaft (Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhr), Tourismus (Ruhrgebiet Tourismus GmbH) und Kultur (Kultur Ruhr GmbH) aktiv.
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