Bochum (idr). Das geplante Gewerbegebiet auf MARK 51°7 in Bochum kann bis zu 75 Prozent mit klimafreundlicher Wärme und Kälte aus Grubenwasser betrieben werden. Das haben umfangreiche Untersuchungen der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen, Fraunhofer IEG, bestätigt. Pumptests haben gezeigt, dass aus rund 300 bzw. 800 Metern Tiefe genug warmes und kaltes Grubenwasser gefördert werden kann, um rund dreiviertel des Bedarfs zu decken.
Damit stehe dem Aufbau einer energiesparenden Wärme- und Kälteversorgung der sogenannten 5. Generation nichts mehr im Wege, so das Fraunhofer IEG. Mit dem erfolgreichen Pumptest habe man erstmalig in NRW gezeigt, dass Geothermie einen wichtigen Beitrag leisten kann, Großstädte an Rhein und Ruhr nachhaltig mit Energie zu versorgen. Die Erschließung der Erdwärme in Bochum gilt mit 820 Metern Tiefe als derzeit größtes Projekt der Tiefengeothermie in NRW.
Wärme- und Kältenetze der 5. Generation, auch kalte Nahwärmenetze genannt, sind besonders effizient, weil sie nur eine sehr geringe Arbeitstemperatur des umlaufenden Arbeitsmediums aufweisen. Wärmepumpen in den einzelnen Gebäuden können dadurch je nach Bedarf Wärme oder Kälte aus dem Netz entnehmen.
Nun starten die vorbereitenden Arbeiten zur Errichtung der Energiezentrale Ost. Dort soll die im Grubenwasser enthaltene Wärme- und Kälteenergie auf das nötige Temperaturniveau gebracht werden: Das rund 27-28 Grad Celsius warme Grubenwasser des ehemaligen Steinkohlebergwerks Dannenbaum wird über Wärmepumpen auf ca. 48 Grad Celsius erwärmt. Für die Kälteversorgung wird das aus einer Tiefe von etwa 340 Metern geförderte, ca. 17 Grad Celsius kalte Wasser genutzt.
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