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Erste Patienten in Bochum und Magdeburg behandelt: Neue Immuntherapie hilft gegen Myasthenie

Bochum (idr). Ein internationales Forscherteam aus Bochum, Magdeburg und den USA meldet einen großen Erfolg im Kampf gegen die bisher unheilbare Autoimmunerkrankung Myasthenie. Die Krankheit führt zu gravierenden Beeinträchtigungen elementarer Bewegungen. In schlimmen Fällen können Patienten kaum noch laufen, schlucken, lachen oder kauen. Durch eine Behandlung mit gentechnisch veränderten weißen Blutkörperchen wurden bemerkenswerte Therapieerfolge erzielt: Die erste Patientin in Bochum, die jahrelang im Rollstuhl saß, kann jetzt ohne Hilfsmittel laufen und Fahrrad fahren.

 

Fünf Patienten wurden vom St. Josef-Hospital und dem Knappschaftskrankenhaus in Bochum mit sogenannten CAR-T-Zellen behandelt, zwei weitere an der Universitätsklinik Magdeburg. Ihnen wurden zunächst weiße Blutkörperchen entnommen. Die so gewonnenen und eingefrorenen Zellen veränderte ein Biomedizin-Unternehmen in den USA gentechnisch und bereitete sie zu CAR-T-Zellen auf. Im Körper vernichteten diese Zellen dann krankmachende B-Zellen, die u. a. die blockierenden Antikörper bei Myasthenie produzieren. In der Folge sanken die Antikörperspiegel, die Muskelkraft der Patienten verbesserte sich stetig.

 

Die Wissenschaftler sehen in der Therapie auch neue Perspektiven für weitere Krankheiten wie etwa Multiple Sklerose.

Pressekontakt: Katholisches Klinikum Bochum, Dr. Jürgen Frech, Telefon: 0234/509-6104, E-Mail: Juergen.frech[at]klinikum-bochum.de

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