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FH Dortmund erstellt Studie zur Lage der Obdachlosen

Dortmund (idr). Das Hilfesystem für Obdachlose sollte von einem verwaltend-verwahrenden Ansatz zu einer individuellen Fallanalyse umgestellt werden. Das ist eine zentrale Handlungsempfehlung, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FH Dortmund auf Basis einer Studie zur Obdachlosigkeit erstellt haben. Ein wissenschaftliches Team hatte gemeinsam mit 80 Studierenden einen Tag lang obdach- und wohnungslose Menschen im Dortmunder Stadtgebiet gezählt und befragt.

 

Die meisten Betroffenen fühlten sich insgesamt nicht nur diskriminiert, sondern auch unter Missachtung jeglicher Menschenwürde behandelt. Deshalb lehnen sie bestehende Hilfseinrichtungen häufig ab. Es bedürfe Brücken zwischen dem bürokratischen System und der Lebenswelt auf der Straße, so das Ergebnis der Studie "Die ‚Unsichtbaren‘ im Schatten der Gesellschaft – Forschungen zur Wohnungs- und Obdachlosigkeit am Beispiel Dortmund". Gemein ist den Lebensgeschichten der Betroffenen, dass immer wieder Präventionsarbeit möglich gewesen wäre. Obdach- und Wohnungslosigkeit müsse deshalb in vielen Bereichen der Sozialen Arbeit stärker in den Fokus rücken – von der Jugendhilfe bis zur Justizsozialarbeit.

 

Aus den Biografien der Betroffenen haben die Forscherinnen und Forscher Risikofaktoren abgeleitet und Handlungsempfehlungen für das Zusammenspiel von Verwaltung, Sozialer Arbeit und ehrenamtlicher Hilfe entwickelt.

 

Informationen unter https://www.springer.com/de/book/9783658312619

Pressekontakt: FH Dortmund, Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Dierk Borstel, Telefon: 0231/9112-8925, mobil: 0177/6778939, E-Mail: dierk.borstel[at]fh-dortmund.de

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