In der Geschichte des Industriedenkmals Kokerei Hansa beginnt ein neues Kapitel, denn der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur liegen die Baugenehmigungen für zwei große Projekte vor: für die Umnutzungen der Gastiefkühlanlage mit benachbarter Antracenölanlage nebst Neubau und für das Salzlager mit der angrenzenden Salzfabrik. Ein gehobenes Restaurant mit Platz für 50 bis 60 Gäste soll in die historische Gastiefkühlanlage einziehen. Geplant ist zudem ein eingeschossiger Anbau, der die Kühlanlage mit der benachbarten Antracenölanlage verbindet und in dem Küche und Vorratsräume untergebracht sind. Der Veranstaltungsraum im Salzlager bietet künftig eine Bühne für verschiedene Kulturangebote. Außerdem kann die Halle als Tagungsort und Ausstellungsraum genutzt werden.
Im Rahmen einer Baustellenbegehung machten sich der Dortmunder Dezernatsleiter Umwelt, Planen, Wohnen, Ludger Wilde, Harald Hudy, Bezirksbürgermeister in Dortmund-Huckarde, Dirk Schaufelberger, Vorstandvorsitzender der Sparkasse Dortmund zusammen mit der Vorsitzenden der Geschäftsführung der Industriedenkmalstiftung, Ursula Mehrfeld, sowie Sascha Nies, Geschäftsführer dinner&co GmbH, vor Ort ein Bild.
Die historische Gastiefkühlanlage wird nach der Sanierung komplett umfunktioniert. Sascha Nies sieht seine Gäste demnächst unter zahlreichen Bäumen platziert. Laubbäume in großen Töpfen will er aufstellen und in dem Gebäude, in dem einst Kokereigas auf unter fünf Grad abgekühlt wurde, um es ins Gasnetz speisen zu können, will er so eine besondere Atmosphäre schaffen. Seinen Gästen soll es warm ums Herz werden, es soll gemütlich sein. Bistro, Lounge, Café - von allem soll der Ort etwas haben. Ihm schwebt ein "cooler Treffpunkt mit Sofa-Landschaften und Fleez-Möbeln" im Obergeschoss vor, in denen man Ramen, Bowls und Kaffee und Kuchen essen kann. Platz hat er hier für 50 bis 60 Personen. Das untere Geschoss ist einem gehobenen Restaurant reserviert - Arbeitstitel "Schwarzgold". Seinen Gästen auf der Kokerei präsentiert Nies im historischen Ambiente künftig allabendlich ein Menü aus der spannenden, kreativen und leckeren Showküche. Die gibt sich offen und ansprechend. Die Gäste schauen den Köchen bei der Zubereitung der frischen Speisen zu und verfolgen, wie das Essen an die Tische "rausgeschickt" wird. Besonderes Highlight sind das in Anthrazit-Farben gehaltene Ambiente samt Möbel; die Tischplatten leuchten durch Licht animiert in einem satten Gold. Eine Hommage an den Ort der Arbeit, an Kohle und Koks.
An der Rückseite des Salzlagers entlang eines überdachten Verteilerflurs werden die erforderlichen Funktionsräume wie Sanitäreinrichtungen, Garderoben und Lager- und Technikräume angelegt. Hier wird zudem ein Raum entstehen, in dem eine Lounge eingerichtet wird und das Catering im Foyer der Veranstaltungshalle Platz finden. Der Veranstaltungsraum im Salzlager bietet künftig die Bühne verschiedener Kulturangebote sowohl im Quartier Huckarde als auch darüber hinaus: vom Theater über Konzerte, Tanz bis Kabarett. Außerdem kann die Halle als Tagungsort und Ausstellungsraum genutzt werden.
Für das Frühjahr 2023 plant der Gastronom die Eröffnung eines Biergartens. Auf der gegenüberliegenden Seite des Restaurants lädt er auf Kies, unter Sonnenschirmen und bunten Stahlmöbeln Radfahrer und Kokereibesucher zur Einkehr ein. Aber auch die künftigen Beschäftigten des Energiecampus sollen sich bei ihm gut versorgt wissen: 2027 soll die Kokerei Hansa nach Plänen der Stadt Dortmund und des Regionalverbandes Ruhr der Kernbereich des Dortmunder Zukunftsgartens im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr werden. In einem freiraumplanerischen Entwurf des Landschaftsarchitekturbüros bbz, Berlin, erhält die Kokerei zentrale Bedeutung im Freizeit- Erholungsbereich, im Quartierzentrum, im Emscher Grünzug und der räumlichen Anbindung an die Dortmunder Innenstadt.
Die Kokerei Hansa ist ein Ankerpunkt auf der Route Industriekultur.