Düsseldorf/Ruhrgebiet (idr). Das Ruhrgebiet besitzt großes Potenzial als Digitalisierungsmetropole, muss dieses aber noch stärker nutzen. Das ist das Ergebnis des ersten Digital-Index Ruhr, den das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung heute zusammen mit dem Digital Campus Zollverein und IW Consult vorgestellt hat. Der Index misst den Digitalisierungsgrad der 53 Kommunen auf Grundlage von zwölf Indikatoren. Im Vergleich mit insgesamt elf anderen Metropolregionen Deutschlands liegt das Ruhrgebiet auf Platz zehn.
Bei den IT-Absolventen steht das Ruhrgebiet mit 1,6 IT-Hochschulabsolventen je 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort an vierter Stelle. Bei 5G erreicht die Region mit einer Abdeckung von 98,3 Prozent der Fläche den Spitzenplatz. Eine weitere Stärke sind technologieaffine Unternehmen und die vielfältige Hochschullandschaft. Um die Entwicklung weiter voranzutreiben, bedürfe es einer verstärkten Nutzung von Synergien zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung, so der Digital-Index Ruhr. Unternehmen müssten in der Fläche des Ruhrgebiets besseren Zugang zu leistungsfähiger erdgebundener Digitalinfrastruktur erhalten.
Sieben Kommunen stechen im Digital-Index Ruhr als Vorreiter und Treiber der digitalen Transformation hervor: Dortmund, Holzwickede, Bochum, Essen, Haltern am See, Hünxe, Gelsenkirchen. Aufgrund der starken Hochschul- und Forschungsinfrastruktur führen die Städte Bochum und Dortmund den Teilindex an. Forschungsförderung konzentriert sich auf wenige Standorte, mit Kamp-Lintfort und Bochum an der Spitze. Bei digitalen Patenten dominieren kleinere Kommunen wie Hünxe und Ennepetal.
Der Teilindex Beschäftigung geht eng einher mit den Hochschulstandorten, an denen IT-Kompetenzen ausgebildet werden. Größere Arbeitsmärkte für IT-Beschäftigte sowie die Nachfrage nach KI-Kompetenzen haben entlang der Achse Duisburg-Dortmund ihre Schwerpunkte. In über der Hälfte der Kommunen werden KI-Kompetenzen aktuell nicht nachgefragt. Unternehmen auf der Achse Kamp-Lintfort-Holzwickede sind besonders digitalaffin. Unternehmen in nördlichen Kommunen (mit Ausnahme von Haltern) liegen oft zurück. Die Startup-Dichte variiert stark: Spitzenreiter sind Bochum und Bönen.
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