Der Regionalverband Ruhr (RVR) wird zwanzig Bergehalden mit einer Gesamtfläche von 1.149 Hektar von der RAG übernehmen. Die Rahmenvereinbarung zum Erwerb dieser Landschaftsbauwerke sowie die ersten acht Einzelkaufverträge wurden noch Ende des Jahres beurkundet. Seit 2021 ist der RVR bereits Besitzer von acht der 20 Halden mit einer Gesamtfläche von rund 350 Hektar. Dazu gehören Rungenberg und Scholver Feld in Gelsenkirchen, Graf Moltke 2 und Mottbruch in Gladbeck, Lohberg Nord in Dinslaken, Groppenbruch in Dortmund, Elsa-Brändström-Straße an der Stadtgrenze Lünen / Dortmund sowie Humbert in Hamm. Die weiteren zwölf Haldenstandorte stehen teilweise noch unter Bergaufsicht und sollen jeweils nach Ende des bergrechtlichen Verfahrens sukzessive auf den RVR übergehen.
„Die Bergehalden wollen wir in die grüne Infrastruktur der Metropole Ruhr einbetten und für die Menschen im Ruhrgebiet und Touristen öffnen. Sie sind wichtiger Baustein zur Gestaltung einer klimaschonenden Industrieregion“, bekräftigt Nina Frense, Beigeordnete Umwelt und Grüne Infrastruktur beim RVR.
Die Halden werden hauptsächlich als Natur- und Erlebnisräume ausgebaut. Der RVR hat zudem vor Übernahme durch externe Planungsbüros prüfen lassen, ob und wie die Landschaftsbauwerke auch für Tourismus, Freizeit und regenerative Energieerzeugung genutzt werden können. Neun Bergehalden sind aufgrund ihrer Standortqualitäten für den Ausbau touristischer Angebote geeignet. Darunter sind auch „Lohberg Nord“, „Mottbruch“, „Scholven“, „Rungenberg“ und „Humbert“. Auf sechs Halden wurden bereits Anlagen zur Energieerzeugung installiert, weitere kommen potenziell als zusätzliche Standorte für Windkraft- oder Solaranlagen in Betracht. Das Rahmennutzungskonzept wird nach Besitzübergang weiterqualifiziert.
Mit der Übernahme der acht Berge wächst die verbandseigene Haldenlandschaft auf insgesamt 46 Standorte an. Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung RVR Ruhr Grün übernimmt die dauernde Pflege und Unterhaltung dieser Halden.