Hagener Forscher untersuchen, warum Menschen sich verzerrte Urteile über Gewalttaten bilden
|Wissenschaft & ForschungMetropole RuhrHagen
Hagen (idr). Menschen neigen dazu, die Hintergründe von Anschlägen und die Motive von Attentätern zu verzerren, um die Integrität der eigenen sozialen Gruppe zu wahren. Das geht aus einer internationalen Untersuchung hervor, an der Forscher der FernUniversität Hagen beteiligt waren.
In drei Versuchsläufen befragten die internationalen Psychologen Menschen zu aktuellen Attentaten, bevor Hintergründe und Motive bekannt wurden. Die Hagener Forscher befragten zum Anschlag im bayrischen Ansbach im Juli 2016. Damals hatte ein syrischer Asylbewerber 15 Menschen mit einer Bombe verletzt und war dabei selbst ums Leben gekommen. Die meisten Anhänger einer offenen Asylpolitik führten den Anschlag des jungen Moslems in der Befragung auf seelische Probleme zurück. Sie "verteidigten" so ihre soziale Gruppe. Gegner der Asylpolitik sahen in dem Angreifer hingegen sofort den islamischen Terroristen, und somit ein Beispiel für die ihrer Meinung nach gescheiterte Asylpolitik der Bundesregierung. Alle Teilnehmer versuchten eine Erklärung für die Gewalttat zu finden, die der eigenen Position dienlich war. Ähnliches ergab auch eine Befragung in England im Zusammenhang mit dem Attentat auf die Brexit-Gegnerin Jo Cox 2016.
Infos unter www.fernuni-hagen.dePressekontakt: Fernuni Hagen, Pressestelle, Susanne Bossemeyer, Telefon: 02331/987-2413, E-Mail: presse@fernuni-hagen.de
Hagen (idr). Menschen neigen dazu, die Hintergründe von Anschlägen und die Motive von Attentätern zu verzerren, um die Integrität der eigenen sozialen Gruppe zu wahren. Das geht aus einer internationalen Untersuchung hervor, an der Forscher der FernUniversität Hagen beteiligt waren.
In drei Versuchsläufen befragten die internationalen Psychologen Menschen zu aktuellen Attentaten, bevor Hintergründe und Motive bekannt wurden. Die Hagener Forscher befragten zum Anschlag im bayrischen Ansbach im Juli 2016. Damals hatte ein syrischer Asylbewerber 15 Menschen mit einer Bombe verletzt und war dabei selbst ums Leben gekommen. Die meisten Anhänger einer offenen Asylpolitik führten den Anschlag des jungen Moslems in der Befragung auf seelische Probleme zurück. Sie "verteidigten" so ihre soziale Gruppe. Gegner der Asylpolitik sahen in dem Angreifer hingegen sofort den islamischen Terroristen, und somit ein Beispiel für die ihrer Meinung nach gescheiterte Asylpolitik der Bundesregierung. Alle Teilnehmer versuchten eine Erklärung für die Gewalttat zu finden, die der eigenen Position dienlich war. Ähnliches ergab auch eine Befragung in England im Zusammenhang mit dem Attentat auf die Brexit-Gegnerin Jo Cox 2016.