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Journalistenpreis der Metropole Ruhr verliehen - die lorry-Gewinnerinnen und -Gewinner 2019

„Glückauf Zukunft!“ hieß das Motto im Abschiedsjahr der Steinkohle. Ein historischer und emotionaler Moment. Denn Abschied und Aufbruch lagen  selten so nah beieinander.

Diese einmalige Konstellation ist und war zugleich eine nahezu unerschöpfliche Quelle für spannende und berührende, kritische und spektakuläre Geschichten über das, was das Ruhrgebiet besonders macht. Journalistinnen und Journalisten aus ganz Deutschland haben für den Journalistenpreis der Metropole Ruhr, lorry, mehr als 100 Beiträge eingereicht, in denen der Schichtwechsel im Ruhrgebiet im Mittelpunkt stand. Die Gewinner wurden am 23. September im Erich-Brost-Pavillon auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen ausgezeichnet. Neben dem Preisgeld nahmen die Gewinnerinnen und Gewinner den lorry entgegen – eine handgefertigte Lore aus Aluminium.

Der lorry wird seit dem Kulturhauptstadt-Jahr RUHR.2010 vom Regionalverband Ruhr (RVR) im zweijährigen Rhythmus ausgeschrieben und verliehen. Als Kooperationspartner hat die RAG-Stiftung den Wettbewerb in diesem Jahr zum zweiten Mal hintereinander unterstützt und die Preisgelder bereitgestellt. Zudem verlieh Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstandes der RAG-Stiftung, in diesem Jahr zum ersten Mal einen Sonderpreis. Er ging an die Filmemacher Werner Kubny und Petra Neukirchen für die Filmdokumentation über den „Langen Abschied von der Kohle“. Bärbel Bergerhoff-Wodopia: „Das Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus war für die Menschen in unserer Region ein großer Einschnitt und ein sehr emotionales Ereignis. Ich danke allen Journalistinnen und Journalisten, die diesen Abschied begleitet haben. Jetzt heißt es, weiter Aufbruchsstimmung für unsere Region zu erzeugen!“

Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), betonte in ihrer Begrüßung vor mehr als 100 Gästen: „Die hohe Zahl der eingereichten Beiträge zeigt, wie sehr das Ruhrgebiet und der historische Moment des Abschieds vom Bergbau die Medien faszinieren. Erfreulich ist, dass in vielen Reportagen und Berichten der Blick auch nach vorne geht, wie sich das Ruhrgebiet ohne Bergbau weiter entwickeln wird. Hier hat die Region ein neues Kapitel im Strukturwandel aufgeschlagen, das spannend bleibt.“

Die Sieger: In der Kategorie Print schafften Konrad Fischer und Katharina Matheis mit ihrer Pro- und Contra-Reportage „Guter Pott, schlechter Pott“, die in der Wirtschaftswoche veröffentlicht wurde, den Sprung aufs Siegerpodest. Mit ihnen konnte sich Katja Thimm vom SPIEGEL über den lorry-Gewinn freuen. Thimm begleitete den Werksleiter der Bottroper Zeche Prosper Haniel über eineinhalb Jahre bis zum Tag der letzten Kohleförderung. Die umfassende Serie der Ruhr Nachrichten zum „Abschied von der Kohle“ würdigte die Jury mit einer lobenden Erwähnung.

In der Kategorie Hörfunk wurden ebenfalls zwei Preise verliehen. WDR-Radioreporter Olaf Biernat begleitete ein Jahr lang den Bergmann Jürgen Jakubeit. Für die dabei entstandenen Berichte und Kollegengespräche auf WDR 2 und WDR 5 gab es den lorry. Genauso wie für Jana Magdanz, die im WDR 5 Kinderradio KiRaKa mit Kinderreportern über die „letzten Tage unter Tage“ berichtete. Gemeinsam entdeckten sie in dem preiswürdigen Hörfunk-Feature eine Welt mit eigenen Geräten und Geräuschen, eigener Sprache und eigenen Orten.

In der Kategorie TV ging der lorry an zwei weitere WDR-Produktionen: Marion Försching machte sich für den Kölner Sender auf die Suche nach den „Zukunftsmachern im Ruhrgebiet“ und stellt diese in einfühlsamen Portraits vor. Clemens Gersch und Michael Wieseler reisten über Autobahn A40 als die „Lebensader der Region“ und überzeugten die Jury mit einem kurzweiligen „Road-Movie“.

In der Kategorie Online setzte sich das virtuelle Bergwerk von Thomas Hallet durch. Für die Redaktion von WDR.de fuhr Hallet noch einmal unter Tage ein und förderte ein beeindruckendes multimediales Projekt mit 360-Grad-Perspektive zu Tage, das mit einem lorry ausgezeichnet wurde. Die Brücke zwischen Print, Online und Hörfunk schlug die Funke Mediengruppe mit dem Online-Special www.mehralskohle.de. Eine vierköpfige Projektgruppe um WAZ-Redakteurin Linda Heinrichkeit sicherte sich mit der crossmedialen Produktion ebenfalls einen der begehrten Preise.

Der Sonderpreis ging an Werner Kubny und Petra Neukirchen für die Filmdokumentation zum „Langen Abschied von der Kohle“. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten neben der lorry-Lore ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro.

Renommierte Jury sichtet und bewertet mehr als 100 Beiträge

Kreativität, Originalität, sprachliche Qualität, fundierte Recherche sowie die Abbildung der Vielfalt der Region waren maßgebliche Kriterien für die Auswahl der besten Beiträge, die von renommierten Medienschaffenden gesichtet und ausgezeichnet worden sind. In der Jury vertreten waren: Gonne Garling (BILD Ruhrgebiet und Westfalen), Dr. Marion Grob (WDR/ARD Hörfunk), Prof. Dr. Karl-Martin Obermeier (Westfälische Hochschule in Gelsenkirchen), Philipp Ostrop (Ruhr Nachrichten), Frank Preuß (Funke Mediengruppe/WAZ) und Dana Savic (freie Autorin und Filmemacherin).

Unter www.journalistenpreis.metropole.ruhrgibt es Impressionen der Preisverleihung und die Liste aller Gewinnerinnen und Gewinner.

Regionalverband Ruhr

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