Recklinghausen.(idr). Fahren ohne Fahrschein - ganz legal und mit dem Segen der Stadtverwaltung, die die Busfahrscheine für ihre Bürger zahlt. Ein schöner Traum. In der Kleinstadt Templin nördlich von Berlin ist er Realität. Hier fahren die Bürger auf Stadt-Kosten. Drei Professoren der Recklinghäuser Abteilung der Fachhochschule Dortmund haben im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums untersucht, ob sich der ungewöhnliche Service rechnet.
Ergebnis: Fahrscheinfreier Busverkehr ist durchaus lohnenswert. Zwar kommt kein Geld mehr über den Fahrscheinverkauf in die Kassen des ÖPNV, der hat aber auch weniger Aufwand, weil er keine Tickets mehr verkaufen muss. Und weil keiner mehr schwarz fährt, müssen auch keine Kontrolleure mehr bezahlt werden.
Wenn der Busfahrer nur noch die Fahrgäste, nicht aber mehr das Geld für Fahrscheine zählt, ist die Aufenthaltsdauer an den Haltestellen geringer, und die Fahrzeit bis zum Ziel wird kürzer. Und wenn dann noch mehr Menschen das Auto stehen lassen und mit dem Bus fahren, gewinnt auch die Umwelt, weil ein voller Bus weniger Abgase produziert als entsprechend viele Autos.
Und noch einen Pluspunkt fanden die Wissenschaftler: Der Busverkehr ist nach wie vor eine der sichersten Methoden, im Straßenverkehr vorwärts zu kommen.
Allerdings könnte die Ausweitung der Aktion nach Meinung der Verkehrsforscher in einigen Bundesländern am ÖPNV-Rechtsrahmen scheitern. Im Ruhrgebiet gäbe es ganz andere Probleme. Hier ist das ÖPNV-Angebot viel größer, auf die Erlöse des Fahrscheinverkaufs kann man hier kaum verzichten.
Für einzelne Städte sei die Idee aber tragbar. Deshalb wollen die drei Professoren aus Recklinghausen mit ihrer Studie unter dem Arm jetzt Kontakt mit Städten wie Oer-Erkenschwick, Datteln oder Haltern aufnehmen und verschiedene Möglichkeiten des fahrscheinfreien Fahrens mit dem Bus diskutieren.Pressekontakt: Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der Recklinghäuser Hochschulabteilung der Fachhochschule Gelsenkirchen, Prof. Dr. Stephan Keuchel, Telefon: 02361/915-428 oder 915-408, Fax: -571, Telefon: -426, e-mail: karl-heinz.schweig@fh-gelsenkirchen.de; Prof. D
Recklinghausen.(idr). Fahren ohne Fahrschein - ganz legal und mit dem Segen der Stadtverwaltung, die die Busfahrscheine für ihre Bürger zahlt. Ein schöner Traum. In der Kleinstadt Templin nördlich von Berlin ist er Realität. Hier fahren die Bürger auf Stadt-Kosten. Drei Professoren der Recklinghäuser Abteilung der Fachhochschule Dortmund haben im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums untersucht, ob sich der ungewöhnliche Service rechnet.
Ergebnis: Fahrscheinfreier Busverkehr ist durchaus lohnenswert. Zwar kommt kein Geld mehr über den Fahrscheinverkauf in die Kassen des ÖPNV, der hat aber auch weniger Aufwand, weil er keine Tickets mehr verkaufen muss. Und weil keiner mehr schwarz fährt, müssen auch keine Kontrolleure mehr bezahlt werden.
Wenn der Busfahrer nur noch die Fahrgäste, nicht aber mehr das Geld für Fahrscheine zählt, ist die Aufenthaltsdauer an den Haltestellen geringer, und die Fahrzeit bis zum Ziel wird kürzer. Und wenn dann noch mehr Menschen das Auto stehen lassen und mit dem Bus fahren, gewinnt auch die Umwelt, weil ein voller Bus weniger Abgase produziert als entsprechend viele Autos.
Und noch einen Pluspunkt fanden die Wissenschaftler: Der Busverkehr ist nach wie vor eine der sichersten Methoden, im Straßenverkehr vorwärts zu kommen.
Allerdings könnte die Ausweitung der Aktion nach Meinung der Verkehrsforscher in einigen Bundesländern am ÖPNV-Rechtsrahmen scheitern. Im Ruhrgebiet gäbe es ganz andere Probleme. Hier ist das ÖPNV-Angebot viel größer, auf die Erlöse des Fahrscheinverkaufs kann man hier kaum verzichten.
Für einzelne Städte sei die Idee aber tragbar. Deshalb wollen die drei Professoren aus Recklinghausen mit ihrer Studie unter dem Arm jetzt Kontakt mit Städten wie Oer-Erkenschwick, Datteln oder Haltern aufnehmen und verschiedene Möglichkeiten des fahrscheinfreien Fahrens mit dem Bus diskutieren.
Pressekontakt: Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der Recklinghäuser Hochschulabteilung der Fachhochschule Gelsenkirchen, Prof. Dr. Stephan Keuchel, Telefon: 02361/915-428 oder 915-408, Fax: -571, Telefon: -426, e-mail: karl-heinz.schweig[at]fh-gelsenkirchen.de; Prof. D