Hagen (idr). Je besser das Gesundheitssystem eines Landes, desto effizienter waren auch die Lockdowns in der Corona-Pandemie. Zu diesem Schluss kommen Wirtschaftswissenschaftler der Fernuniversität Hagen. Sie werteten für ihre Studie Daten aus 142 Ländern seit Beginn der Pandemie im März 2020 aus. Auf der Grundlage dieses Datenmaterials haben die Forschenden geprüft, wie sich die geltenden Regelungen auf die Todeszahlen der jeweiligen Länder auswirkten.
Beim Vergleich der Länder fiel auf, dass einige Staaten wie Italien oder China harte Maßnahmen verhängen mussten, um Infektionszahlen zu reduzieren, während andere Länder wie Schweden oder Südkorea mit weitaus weniger strengen Maßnahmen gut durch die Krise kamen. Letztere gehören zu den Ländern mit hohen Gesundheitsausgaben, die in der Regel auch eine bessere Nachverfolgung, eine bessere Teststrategie und eine bessere Notfallversorgung haben. Demnach kann der Effekt eines schwachen Lockdowns in Ländern mit schlechtem Gesundheitssystem komplett verpuffen. Insgesamt sind sich die Forscher sicher, dass ein Land mit einem kurzen und harten Lockdown deutlich besser fährt.
Infos: https://www.cesifo.org/en/publikationen/2021/working-paper/health-expenditures-and-effectiveness-covid-19-prevention
Pressekontakt: Fernuniversität Hagen, Prof. Dr. Hans-Jörg Schmerer, E-Mail: hans-joerg.schmerer[at]fernuni-hagen.de