Essen (idr). Ein Forschungsteam mit den Schwerpunkten Soziologie und Geschichte soll die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Essener Kardinal Franz Hengsbach untersuchen. Am Ende der Studie soll auch eine neue Biografie des Gründungsbischofs des Bistums Essen stehen. Für die auf drei Jahre angelegte Studie suchen die Wissenschaftler noch Betroffene und Zeitzeugen.
Die vorliegenden Beschuldigungen sexualisierter Gewalt beziehen sich auf Hengsbachs Amtszeit in Essen (1958-1990) sowie auf die Zeit davor als Priester und Weihbischof im Erzbistum Paderborn. Der Geistliche hatte darüber hinaus viele weitere wichtige Rollen in der katholischen Kirche inne: Er war Militärbischof, Generalsekretär und -assistent im Zentralkomitee der deutschen Katholiken und Vorsitzender des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Alle fünf Institutionen haben die Studie gemeinsam in Auftrag gegeben.
Die Studie kostet nach Angaben der Forscher 785.000 Euro. Abschlussergebnisse wollen sie im Herbst 2027 vorstellen. Vorher sollen bereits Zwischenergebnisse veröffentlicht werden.
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