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Musikalische Vielfalt im KlassikSommer Hamm

Große Chorsinfonik, konzertante Opern und vor allem die kleinen Konzerte an außergewöhnlichen Orten verleihen ab 27. Juni dem Hammer Klassik-Festival eine ganz besondere Atmosphäre mit exquisiten Musikinhalten. Eine ganze Woche lang wird die Robert-Schumann-Philharmonie aus Chemnitz Stargast des Hammer Festivals sein.

Poetischer Schubert-Klang und ganz neue Töne
Der Stargast im KlassikSommer 2014 ist ein Orchester: Eine ganze Woche lang wird die Robert-Schumann-Philharmonie aus Chemnitz in Schubert schwelgen. Die Schumann-Philharmonie ist ein sogenanntes A-(Spitzen-)Orchester und hat in ihrer langen Tradition einen ganz charakteristischen Klang ausgeprägt. Ein Klang, den sich ihr Generalmusikdirektor Frank Beermann gern zu Eigen macht, den er weiterpflegt.
Nicht der vielbekannte Schubert mit seinen romantischen Liedern, mit „Winterreise“ und „Wanderers Nachtlied“, sondern das weitgehend von den Konzertprogrammen verschwundene instrumentale Werk von Franz Schubert ist bei dieser einwöchigen Expedition das Ziel.
Ein ganzes Eröffnungswochenende mit später Kammermusik, mit den Sinfonien 1 bis 4, ein Ausflug zur 5. und 6. Sinfonie in die Maximilianhalle, der krönende Abschluss mit „Unvollendeter“ und „Großer C-Dur-Sinfonie“ in der Alfred-Fischer-Halle, ein Nachklang im Kurhaus, wenn Herbert Schuch die Wanderer-Fantasie spielt – das ist Schubert, wie ihn Frank Beermann im KlassikSommer sieht.

Alte Scheune auf Gut Drechen
Blutjung und energiegeladen, leidenschaftlich spontan und hochvirtuos sind die drei Partner vom Trio Daniela Koch, Weng Xiao Zheng und Anneleen Lenaerts. Und das tut der Klassik gut, denn so fangen die Werke für die französisch zarte Besetzung aus Flöte, Viola und Harfe aus der Feder von Bach, Debussy, Fauré und den Zeitgenossen Arnold Bax und Tōru Takemitsu an zu funkeln und sprühen. Der musikalische Funkenflug entflammt die alte Scheune auf Gut Drechen.

Zwischen E- und U-Musik
Das sind ja ganz neue Töne: Jenseits des streng klassischen Programmblocks wagt sich der KlassikSommer wieder abenteuerlustig in die Grenzgefilde zwischen E- und U-Musik vor. Besonders abenteuerlustig wird es beim Special in der Alfred-Fischer-Halle: Wo sonst süffiger Orchesterklang wogt, jagt Rock-Gitarrist Victor Smolski die wildesten Riffs übers Griffbrett, liefert Schlagzeuger André Hilgers eine fast artistische Percussion-Show, beschwört Bassist und Sänger Peavy Wagner mit sonorer Stimme die düstere Geschichte einer mittelalterlichen Hexenverbrennung, untermalt vom klassischen Klangteppich des Lingua Mortis Orchestra, eines Kammerorchesters aus Barcelona, verziert mit klassischem Gesang von Jeannette Marchewka und Dana Harnge.

Lateinamerikanisches Grenzland erkunden drei Berliner Jungs vom „Trio NeuKlang“ im Audi-Potthoff-Hangar mit „Goodbye Astor - Der letzte Tango von Mozart“.

Buchstäblich schwingen die „goldenen Schwestern“ das Tanzbein: Vier Ladies mit großer Passion für die Off-Theater-Szene spielen nicht nur brillant Saxofon, sondern machen aus den Konzerten von „sistergold“ immer eine große Show, liefern auch schon mal eine Stepptanz-Einlage, wenn sie swingen und jammen zwischen „Mack the Knife“ und „Puttin’ on the Ritz“.

Ganz neue Seiten an Altmeister Bach entdecken Michael Villmow und Gunther Tiedemann. Doch sie zollen dem großen Johann Sebastian Respekt, stellen ihn nicht auf den Kopf in „Kreuzüber Bach II.“ Tiedemann spielt streng im Sinn des Schöpfers dessen Cellosuite Nr. 2, bevor Villmows Saxofon hinzutritt und gemeinsam mit Tiedemann ein subtiles Geflecht aus Linien, Farben und jazzigen Rhythmen inszeniert.

„Schmachtigallen“ sind Zugvögel. Ihre Route: Die Reise ins Glück. Startpunkt des perfekt inszenierten A-cappella-„Rundflugs“ ist „Frankreich, Frankreich“. Dann nehmen sie den „Highway To Hell“ bis zur „Bar zum Krokodil“. Henry Arnold, der gemeinsam mit Hans Neuenfels den Aufsehen erregenden Bayreuther „Lohengrin“ inszenierte, machte aus dem Konzert für vier Stimmen und Band eine perfekte Show.

Einen komödiantischen Knalleffekt setzt die „Boygroup mit Frau“, „Vocal Recall“, am Ende des Festivalsommers: „Dieser Keks wird kein weicher sein“ versichern sie in perfektem dreistimmigem Ensemble-Gesang mit Tastenbegleitung. Die Les-Humphries-Singers sangen von „Mexico“? Das müssen Sie falsch verstanden haben. Vocal Recall weiß es besser: „Mett ist roh“.

KlassikSommer Hamm vom 27. Juni bis zum 5. September 2014

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