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Oberbürgermeister und Landräte unterzeichnen gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen 11-Punkte-Plan zur Stärkung des Nahverkehrs im Ruhrgebiet

Eine starke Metropole benötigt einen starken und gut vernetzten Nahverkehr, der die Grenzen von Städten und Kreisen überwindet.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, haben die Oberbürgermeister und Landräte des Ruhrgebiets zusammen mit den Nahverkehrsunternehmen und dem Regionalverband Ruhr einen 11-Punkte-Plan zur Stärkung des ÖPNV in der Metropole Ruhr erarbeitet und gemeinsam unterschrieben.

Die Unterzeichnung erfolgt heute (28. Mai) in Bochum bei der BOGESTRA im Anschluss an die Sitzung des Kommunalrates, dem Gremium der elf Oberbürgermeister und vier Landräte im Regionalverband Ruhr (RVR).

„1 Metropole – 11 Punkte – 12 Unternehmen“ lautet die Überschrift des gemeinsamen Konzeptes, das dem Metropolenverkehr im Ruhrgebiet einen starken Impuls gibt, damit er nach der Corona-Pandemie neu durchstarten kann. Basis ist die Ausweitung der „Kooperation östliches Ruhrgebiet“ (KöR) hin zur „Kooperation Metropole Ruhr“ (KMR). In der deutlich erweiterten Kooperation schließen sich nun alle Verkehrsunternehmen des Ruhrgebiets zusammen.

Aus „Ö“ wird „M“: Die „Kooperation östliches Ruhrgebiet“ wird zur neuen „Kooperation Metropole Ruhr“

Die Oberbürgermeister, Landräte und Nahverkehrsunternehmen machen sich gemeinsam für einen günstigen und einfachen Tarif stark und begrüßen die Bewerbung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) als Modellregion des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung. Erklärtes Ziel im 11-Punkte-Plan ist ein einfacher Tarif, bestehend aus zwei kostengünstigen Preisstufen, ergänzt um einen entfernungsabhängigen Tarif. Bei der Erarbeitung und Umsetzung des 11-Punkte-Plans haben die Akteure auch Großereignisse wie die Fußball-EM 2024 und eine Bewerbung um die Olympischen Spiele im Jahr 2032 im Blick.

Der gemeinsam erarbeitete 11-Punkte-Plan sieht zudem mehr Metrobuslinien als Ergänzung zum bestehenden Angebot von Bus und Bahn vor. Der kontinuierliche Ausbau von Elektro-und Wasserstoffbussen soll den Nahverkehr im Ruhrgebiet sauberer machen. Für die Kundinnen und Kunden werden alle Mobilitätsangebote in einer App gebündelt.

Um die Interessen der Region für einen starken Nahverkehr zu bündeln, soll zudem die Personenidentität bei der Besetzung der Aufsichtsräte der Verkehrsunternehmen und der Verbandsversammlung des VRR gewährleistet werden. Die kontinuierlichen Verbesserungen im Takt, bei der Pünktlichkeit, Sauberkeit und beim Service sollen das Image des Nahverkehrs in der Metropole Ruhr positiv beeinflussen.

Die finanziellen Mittel für eine Umsetzung vieler der elf Punkte sind durch die Unternehmen und die Kommunen allein nicht zu stemmen. Daher fordern die Oberbürgermeister, Landräte und Nahverkehrsunternehmen einhellig zum Start der neuen Zusammenarbeit die Unterstützung durch Bund und Land ein.

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Stimmen zum 11-Punkte-Plan zur Stärkung des Nahverkehrs

Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen und Vorsitzender Kommunalrat:

„Der Grundgedanke, Aufgaben aus einer Hand zu erledigen, ist ein wichtiger Schritt zu einem gut funktionierenden Nahverkehr im Ruhrgebiet. Für die Menschen im Ruhrgebiet ist es wichtig, sich möglichst unkompliziert kreuz und quer durch die Metropole Ruhr bewegen zu können, ohne auf unterschiedliche Fahrpläne und Tarifzonen achten zu müssen. Mit dem ÖPNV-Stärkungsplan kommen wir diesem Ziel ein gutes Stück näher.“

Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen und stellv. Vorsitzender Kommunalrat:

„Für alle Städte und Gemeinden in der Metropole Ruhr gilt, dass der ÖPNV ein wichtiger Baustein im Mobilitätsmix ist. Mit einem über die Stadtgrenzen hinweg nahtlosen Angebot entscheidet sich, ob wir einer Metropole gerecht werden. Deshalb begrüße ich den gemeinsamen Vorstoß sehr. Mit aufeinander abgestimmten Nahverkehrsplänen, einheitlichen Tarifzonen und gemeinsamen verkehrspolitischen Zielen stärken wir unser ÖPNV-Angebot im Sinne der Bürgerinnen und Bürger.“

Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum:

„Zum ersten Mal ist es gelungen, dass alle Kommunen, Kreise und Verkehrsunternehmen des Ruhrgebiets organisiert an einem Strang ziehen. Und sie gehen alle wichtigen Nahverkehrsthemen gemeinsam an. Dazu gehören ein gemeinsames, einfaches und günstiges Tarifsystem genauso wie die zeitliche Harmonisierung der Nahverkehrspläne und die Vereinheitlichung der Technologie bei Elektro- und Wasserstoff-Bussen. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen, einen metropolenwürdigen ÖPNV voranzubringen.“

Karola Geiß-Netthöfel, Regionaldirektorin Regionalverband Ruhr (RVR):

„Ein optimiertes und integriertes städteübergreifendes Bus- und Bahnnetz braucht auch eine bessere Abstimmung der kommunalen Nahverkehrspläne. Durch die zeitliche Synchronisation der Fortschreibung der Nahverkehrspläne soll dieses Ziel unter Moderation von RVR und VRR erreicht werden. Unsere beiden Verbände haben erst Mitte Mai ihre Zusammenarbeit auf eine neue vertragliche Grundlage gestellt.“

Michael Feller, Geschäftsführer Personal, Markt & Technik Ruhrbahn GmbH und Jörg Filter, Vorstand für Personal, Betrieb, Infrastruktur BOGESTRA, für die Nahverkehrsunternehmen:

 „Eine starke Region benötigt einen städteübergreifenden Nahverkehr. Und getreu dem Motto: nur gemeinsam sind wir stark, wurde bereits 1999 von der BOGESTRA, DSW21, HCR und Vestische in einem ersten Schritt die Kooperation östliches Ruhrgebiet gegründet. Die Idee: Gemeinsam im Sinne der Fahrgäste Kräfte bündeln und gleichzeitig lokale Stärken erhalten. In den zurückliegenden Jahren schlossen sich immer mehr Unternehmen der Region dieser Idee an, zuletzt die Ruhrbahn. Die Herausforderungen im ÖPNV benötigen heute jedoch einen ganzheitlichen Ansatz. Basis dafür ist die Ausweitung der bisherigen Kooperation östliches Ruhrgebiet hin zur Kooperation Metropole Ruhr mit 12 starken Partnern. So können wir die Herausforderungen der Zukunft gemeinschaftlich angehen und die Metropole Ruhr im Mobilitätsbereich enorm stärken - durch die Überwindung kommunaler Grenzen und der Verzahnung von Fahrplänen, durch gemeinsame Kampagnen und gemeinsame Beschaffung sowie der Nutzung von Fördermöglichkeiten, beispielsweise beim Thema alternative Antriebe.“

Regionalverband Ruhr

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