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Pflegeheim Rating Report: Bis 2040 braucht Deutschland deutlich mehr Pflegekräfte

Essen (idr). Die wirtschaftliche Lage deutscher Pflegeheime hat sich 2021 vorübergehend etwas verbessert, jedoch wird Personal zunehmend knapp. Das sind zentrale Ergebnisse des Pflegeheim Rating Report 2024, den das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und die Institute for Healthcare Business GmbH auf Datengrundlage von 2014 bis 2021 erstellt haben.

 

2021 befanden sich neun Prozent der Pflegeheime im "roten Bereich" mit erhöhter Insolvenzgefahr (2019: rund 20 Prozent), bei 55 Prozent bestand nur geringe Insolvenzgefahr (2019: 28 Prozent). Die durchschnittliche Insolvenzwahrscheinlichkeit sank zwischen 2019 und 2021 von zwei auf 1,2 Prozent. Für 2022 und 2023 gehen die Wissenschaftler davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage der Heime wieder verschlechtert hat, insbesondere durch steigende Sach- und Personalkosten.

 

Im Pflegebereich herrscht weiterhin Personalknappheit. In der ambulanten und stationären Pflege waren im Jahr 2021 insgesamt rund 1,26 Millionen Vollkräfte beschäftigt, davon 341.000 Pflegefachkräfte. Zwar sind zwischen 1999 und 2021 etwa 427.000 zusätzliche Vollzeitkräfte hinzugekommen. Das ist jedoch nicht ausreichend: Bis 2040 rechnen die Experten mit 163.000 bis 380.000 zusätzlichen Vollzeitkräften in der stationären und 97.000 bis 183.000 in der ambulanten Pflege.

 

Hauptgrund für das Wachstum des Pflegemarkts bleibt die Alterung der Gesellschaft. Bei konstanten Pflegequoten wird es voraussichtlich bis 2030 in Deutschland 5,7 Millionen Pflegebedürftige geben, bis 2040 wird mit 6,4 Millionen gerechnet. Das wäre gegenüber 2021 ein Anstieg um 14 bzw. 28 Prozent. Daraus entstünde ein zusätzlichen Bedarf von 322.000 stationären Pflegeplätzen bis 2040 zur Folge.

 

Infos: https://www.rwi-essen.de

Pressekontakt: RWI, Dr. Dörte Heger, Telefon: 0201/8149-285, E-Mail: doerte.heger[at]rwi-essen.de

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