Berlin/Essen. 30 Millionen Euro Fördergeld für Wasserstoff-Infrastrukturprojekte an Rhein und Ruhr: Der gemeinsame Förderantrag unter Federführung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) im Rahmen der Initiative Hydrogen Metropole Ruhr ist heute (26. April) als einer der drei „HyPerformer“ in Deutschland ausgezeichnet worden.
Die damit verbundene Bundesförderung von 15 Millionen beabsichtigt das Land Nordrhein-Westfalen nochmal um 15 Millionen Euro auf 30 Millionen aufzustocken. Durch feste Zusagen von Investoren können dann Wasserstoff-Projekte in der Verkehrsinfrastruktur in Höhe von insgesamt 82 Millionen Euro umgesetzt werden.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hatte den Wettbewerb „HyLand-Wasserstoffregionen in Deutschland“ initiiert, um innovative regionale Konzepte für die Nutzung von Wasserstoff in der Mobilität zu fördern. Es geht um H2-Tankstellen, um infrastrukturelle Voraussetzung für klimaneutralen Schwerlast- und auch Busverkehr. Die Hydrogen Metropole Ruhr (HyMR) als Wasserstoff-Initiative des Regionalverbandes Ruhr und der Business Metropole Ruhr (BMR) hat die Koordinierung der Antragstellung für die Region Rhein-Ruhr übernommen.
Dazu Karola Geiß-Netthöfel, RVR-Regionaldirektorin: „Die Auszeichnung des Bundes ist ein wichtiges Signal, um die Investitionsbereitschaft in der Region Rhein-Ruhr zu stärken und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen. Die Bewerbung hat die Interessen von über 100 unterstützenden Unternehmen, Kommunen und Forschungseinrichtungen vereint. Gemeinsam wollen wir Wasserstoff als Energieträger im Verkehrssektor der Region Rhein-Ruhr etablieren. Mit erfolgversprechenden Projekten zeigen wir, wie Klimaschutz im Schwerlast- und Busverkehr Realität werden kann.“
Prof. Dr. Julia Frohne, Geschäftsführerin Business Metropole Ruhr, ergänzt: „Für die Wirtschaft an Rhein und Ruhr muss auch die Verkehrsinfrastruktur systematisch um Wasserstoff ergänzt werden. Nur so können die Unternehmen eine klimaneutrale Produktion und Lieferkette gewährleisten. Bei Mobilität liegt vernetztes Denken und Handeln auf der Hand. Die Auswahl des gemeinsamen Antrags der Region Rhein-Ruhr zeigt, wie erfolgreich dieser Weg ist. Wir freuen uns sehr für die beteiligten Kommunen und Unternehmen.“
Konkret sind im Rahmen von HyPerformer u.a. Elektrolyseure bzw. Tankstellen in Düsseldorf, Wuppertal, Essen, Gelsenkirchen und Dorsten an wichtigen Knotenpunkten bzw. Verkehrsadern geplant. Darüber hinaus erlaubt die Lage der Tankstellen zum Teil einen späteren Pipelinezugang, mit dem wachsende Frequentierungen bedient werden können. Die bereits bestehenden H2-Tankstellen sind weitgehend auf den PKW-Verkehr ausgerichtet, so dass es dringend erforderlich ist, H2-Tankmöglichkeiten für den Bus- und Schwerlastverkehr zu realisieren. Die Projekte dienen der Vernetzung der H2-Betankungsmöglichkeiten, um die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen klimaneutralen Schwerlastverkehr zu schaffen. Auch der Busverkehr soll davon profitieren. Viele Verkehrsbetriebe in der Region haben schon positive Förderbescheide für die Beschaffung von BZ-Bussen erhalten und konkrete Planungen dazu verabschiedet.
Alle Projekte verfolgen das Ziel die Transformation des Verkehrs zu klimafreundlichen Antrieben voranzutreiben, einen wesentlichen Beitrag zur Minderung der CO2-Emissionen zu leisten und damit zur Erreichung der Klimaziele des Bundes und des Landes NRW beizutragen. Die Umsetzung der Wasserstoff Roadmap NRW und des Handlungskonzepts „Schwerer Straßengüterverkehr NRW“ wird mit den vorgesehenen Infrastrukturprojekten ebenfalls verfolgt.
Die zur Förderung vorgesehenen investiven Projekte basieren auf den Vorstudien HyExperts Emscher-Lippe und Stadt Essen sowie auf der Modellregion Wasserstoffmobilität NRW Düssel.Rhein.Wupper. Das HyPerformer-Konsortium tritt daher als Region Rhein-Ruhr an.
Ziel des Fördermittelwettbewerbs „HyPerformer“ ist es, innovative und erfolgversprechende regionale Konzepte zu fördern. Ausgelobt wird der Wettbewerb durch den Projektträger Jülich und die NOW GmbH. Die Förderung erfolgt im Rahmen der „Förderrichtlinie für Maßnahmen der Marktaktivierung im Zuge des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie Phase 2“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.