Umweltministerin Ursula Heinen Esser hat heute einen Förderbescheid in Höhe von 2,2 Millionen Euro für das „Aktionsprogramm Grüne Lückenschlüsse“ an den Regionalverband Ruhr (RVR) in Herne übergeben.
Mit bisher drei Millionen Euro insgesamt fördert das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Ruhr-Konferenz die Grüne Infrastruktur im Ruhrgebiet. „Ich freue mich für die Metropole Ruhr, dass nun investive Maßnahmen, Flächenankäufe und Machbarkeitsstudien realisiert werden können. Eine der Maßnahmen ist die Entsiegelung und Begrünung des Sportplatzes an der Görresstraße hier in Herne“, sagte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser.
Das „Aktionsprogramm Grüne Lückenschlüsse“ ist Teil des Ruhr-Konferenz-Projekts „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“. Der RVR gibt die Fördermittel anteilig an die Kommunen. Noch in diesem Jahr sollen 27 Maßnahmen umgesetzt werden: 15 von den Kommunen in der Metropole Ruhr, elf vom RVR und eine von der Emschergenossenschaft. Die Förderung übernimmt zu hundert Prozent das Land. Die Bewilligung erfolgte durch die Bezirksregierung Münster.
Nina Frense, Beigeordnete Umwelt und Grüne Infrastruktur des RVR, erklärte: „Grüne Landschaftsräume und städtisches Grün wollen wir gemeinsam mit Land und Kommunen im Ruhrgebiet langfristig aufwerten und miteinander vernetzen. Nur so können sie ihre vielfältigen Funktionen für Mensch, Natur und Klima erfüllen.Damit die große Transformation zu einer klimaverträglichen Gesellschaft gelingen kann."
So soll durch die Maßnahme an der Görresstraße in Herne nicht nur lokal die Biodiversität und das Mikroklima verbessert, sondern auch der regionale Grünzug gestärkt werden. Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda bekräftigte: "Die Stadt Herne hat schon lange erkannt, dass das Vorhandensein öffentlich zugänglicher Grünflächen sowohl in stadtklimatischer, als auch in sozialer, gesundheitlicher sowie psychologischer Hinsicht von großer Bedeutung für eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt ist. Projekte wie die Aufforstung des Sportplatzes sind jedoch nicht nur wichtig für die Grünflächenentwicklung der Stadt, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des gesamten Ruhrgebietes als Modellregion für Grüne Infrastruktur.“
Das „Aktionsprogramm Grüne Lückenschlüsse“ dient der kurzfristigen Umsetzung erster Maßnahmen der „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“ im Jahr 2020. Themen wie Biodiversität, Klimaanpassung, Schutz der natürlichen Ressourcen, Umweltbildung, Gesundheit sowie Umweltgerechtigkeit (Zugang aller Menschen zur Natur) und die kurzfristige Umsetzbarkeit spielten bei der Auswahl eine große Rolle.
„Es ist toll zu sehen, wie hoch das Engagement aller Beteiligten für die grüne Infrastruktur im Ruhrgebiet ist. Gerade zu Corona-Zeiten sind die Leistungen der Natur umso wichtiger für uns. Es freut mich, dass wir im Rahmen der Ruhr-Konferenz auch kurzfristige und für die Menschen sichtbare Erfolge erzielen werden. Bereits im Juni haben wir mit dem RVR langfristig ausgerichtete, strategische Prozesse zur Stärkung der grünen Infrastruktur im Ruhrgebiet angestoßen“, sagte Ministerin Heinen-Esser.
Ziel des Projekts "Offensive Grüne Infrastruktur 2030" ist es, ein durchgängiges Netz aus Grün- und Freiräumen im Ruhrgebiet zu schaffen. Das Projekt verfolgt dabei eine langfristige Perspektive. Es soll ein gemeinsamer Handlungs- und Umsetzungsrahmen entstehen, der vorhandene Planungen aufgreift. Sämtliche Bereiche der Grünen Infrastruktur sollen über einen breit angelegten Abstimmungsprozess nachhaltig strategisch verankert werden.
Hintergrund zur Ruhr-Konferenz
Die Ruhr-Konferenz ist eine umfassende Initiative der Landesregierung, um das Ruhrgebiet als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion für alle Menschen zu gestalten. Der Prozess zur Entwicklung der Chancenregion Ruhr ist von Beginn an auf breite Beteiligung und das Engagement von Menschen und Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen angelegt. Auf fünf zentralen Handlungsfeldern sollen dabei wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Ruhrgebiets gesetzt werden: „Vernetzte Mobilität – kurze Wege“; „Erfolgreiche Wirtschaft – gute Arbeit“; „Gelebte Vielfalt – starker Zusammenhalt“; „Sichere Energie – gesunde Umwelt“ sowie „Beste Bildung – exzellente Forschung“.
Die Umsetzung der 74 erarbeiteten und ausgewählten Projekte hat Anfang 2020 begonnen. In den kommenden Jahren werden weitere Vorhaben und Ideen von Partnern wie Kommunen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder Unternehmen unter dem Dach der Ruhr-Konferenz diese Impulse verstärken und die Entwicklung der Chancenregion Ruhr unterstützen.
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