Essen/Metropole Ruhr. Nächster Meilenstein auf dem Weg zur Manifesta 2026 im Ruhrgebiet: Der Regionalverband Ruhr (RVR) und die International Foundation Manifesta (IFM) haben am Donnerstag (17. November 2022) die Gesellschaftsverträge unterschrieben und die Manifesta 16 Ruhr gGmbH gegründet. Als Durchführungsgesellschaft soll sie die 16. Ausgabe der Europäischen Nomadischen Biennale im Ruhrgebiet im Jahr 2026 vorbereiten, organisieren und durchführen.
Die 16. Ausgabe, für deren Durchführung die Gesellschaft gegründet worden ist, stellt sich auf künstlerischer und gesellschaftlicher Ebene die Frage, wie sich eine globale Logistik mit neuen Handelswegen, digitalen Ökonomien und veränderten Arbeitsbedingungen in Europa auswirkt. Der Bewerbungsprozess für die Manifesta 16 wurde durch eine städteübergreifende Initiative von namhaften Kulturschaffenden und Institutionen der Metropole Ruhr angestoßen. Die Planung und Umsetzung dieses Großereignisses wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, des Regionalverband Ruhr, der RAG-Stiftung, der E.ON Stiftung, der Kunststiftung NRW, der Brost-Stiftung sowie Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Darüber hinaus hat der Haushaltsauschuss des Deutschen Bundestages vor wenigen Tagen beschlossen, dass auch der Bund die Manifesta im Ruhrgebiet fördern wird.
RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel hebt anlässlich der Gesellschaftsgründung hervor: "Zahlreiche Akteure aus der Region haben sich zusammen für das Ruhrgebiet als Austragungsort der Manifesta im Jahr 2026 stark gemacht. Die erfolgreiche Vergabe an das Ruhrgebiet eröffnet neue Perspektiven für die Zusammenarbeit vor Ort und stärkt die Strahlkraft der Region im In- und Ausland. Die internationale Kunst-Biennale Manifesta 16 wird unsere vielfältige Kulturmetropole noch enger vernetzen. Ich freue mich außerordentlich auf die Zusammenarbeit."
Kulturministerin Ina Brandes gratuliert zur Gründung der Durchführungsgesellschaft und sagt: "Die Manifesta 16 im Ruhrgebiet gibt doppelten Anlass zur Freude. Das Revier wird für exzellente Kulturschaffende aus der ganzen Welt zur Bühne und ermöglicht Kunstgenuss auf allerhöchstem Niveau. Gleichzeitig wird das Ruhrgebiet zum Schaufenster für die ganze Welt. Ich bin sicher, dass es uns mit der Manifesta 16 gelingen wird, das moderne Ruhrgebiet als Vorbild für gelungene Transformation hinaus in die Welt zu tragen."
Hedwig Fijen, Gründungsdirektorin der Manifesta, ergänzt: "Migration von Menschen, Materialien, Dingen und Waren – diese Prozesse sind seit Jahrzehnten fest in der DNA des Ruhrgebiets verankert. Die Manifesta soll dazu beitragen, diese gesellschaftlichen Kernthemen, künstlerische und urbanistische Diskurse durch Kunst öffentlich zum Ausdruck zu bringen und zu Diskussionen anregen. Die Rolle Deutschlands in Europa als ein sich gerade stark veränderndes Terrain ist in dieser kritischen Zeit ein sehr wichtiges Thema für uns alle. Umso mehr freuen wir uns, wieder eine Manifesta hier stattfinden lassen zu können. Das Ruhrgebiet als eine stark transitorische Region ist der beste Standort, um diese Themen zu verhandeln – und gemeinsam über Zukunftslösungen nachzudenken."
Der Aufsichtsrat der neu gegründeten Manifesta 16 Ruhr gGmbH besteht aus zwölf Mitgliedern. Sechs werden aus der RVR-Verbandsversammlung entsandt, sechs durch die IFM. Hedwig Fijen, Gründungsdirektorin der Manifesta, und Stefanie Reichart, Referatsleiterin für Kultur, Sport und Industriekultur beim RVR werden als Geschäftsführerinnen bestellt.