Aktuelles

RWI: Ein Drittel der Kliniken schrieb Verluste

Essen/Metropole Ruhr (idr). Die wirtschaftliche Lage deutscher Krankenhäuser hat sich 2019 weiter verschlechtert: 13 Prozent lagen im "roten Bereich" mit erhöhter Insolvenzgefahr, 27 Prozent im "gelben" und 60 Prozent im "grünen Bereich". Im Jahr zuvor standen noch bei 63 Prozent der Kliniken die Zeichen auf "grün". Zu diesen Ergebnissen kommen das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und das Institute for Healthcare Business GmbH (hcb) in ihrem aktuellen Krankenhaus Rating Report.

 

Auch die Ertragslage spiegelt den Trend wider: 33 Prozent der Krankenhäuser schrieben auf Konzernebene einen Jahresverlust, 2018 waren es 31 Prozent. Im Jahr 2019 betrug das durchschnittliche Jahresergebnis 0,8 Prozent der Erlöse, im Jahr 2016 waren es noch 2,2 Prozent.

 

Als Ursache führt das RWI die seit 2017 anhaltende Stagnation der Leistungsmenge an. Aufgrund der COVID-19-Pandemie sank im Jahr 2020 die stationäre Fallzahl zudem um dramatische 13 Prozent, in den ersten Monaten der Pandemie vorübergehend sogar um 30 Prozent. Im Jahr 2020 waren zwei Prozent aller Betten und vier Prozent aller Intensivbetten durch Corona-Patienten belegt. Die Ausnahesituation dürfte sich 2021 fortsetzen.

 

Gleichzeitig erhielten die Krankenhäuser im vergangenen Jahr rund 10,2 Milliarden Euro Ausgleichszahlungen für die Einnahmeausfälle. In der Summe überstieg das die Mindererlöse, so dass die Erlöse 2020 bei den somatischen Krankenhäusern durchschnittlich um etwa 3,7 Prozent und bei psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken durchschnittlich um etwa 10,6 Prozent stiegen.

 

Datengrundlage des Krankenhaus Rating Report 2021 sind 550 Jahresabschlüsse von 951 Krankenhäusern aus dem Jahr 2018 und 547 aus dem Jahr 2019. Der Report wird gemeinsam vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Institute for Healthcare Business GmbH (hcb) in Kooperation mit der Bank im Bistum Essen (BIB) und der HIMSS erstellt.

 

Infos unter https://www.rwi-essen.de/presse/mitteilung/442/

Pressekontakt: RWI, Prof. Dr. Boris Augurzky Telefon: 0201/8149-203, Dr. Adam Pilny, Telefon: 030/2021598-16, Sabine Weiler, Telefon: 0201/8149-213, E-Mail: sabine.weiler[at]rwi-essen.de

Regionalverband Ruhr

info[at]rvr.ruhr
+49 201 2069-0