Schwerpunktthema Archäologie: Früher Vertreter des Feuerzeugs für die Reise ins Jenseits
|Metropole RuhrNRWDeutschlandDortmund
Dortmund.(idr). Östlich der Dortmunder Kernstadt, am Hellweg bei Dortmund-Wickede, stießen die Stadtarchäologen auf Zeugnisse des frühen Christentums. In unmittelbarer Nachbarschaft eines Friedhofes aus unserer Zeit bestatteten als "fränkisch" bezeichnete germanische Brukterer zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert ihre Toten. 97 Bestattungen dokumentieren die langsame Loslösung von "heidnischen" Riten und den Übergang zum Christentum.
An zahlreichen merowingischen und karolingischen Gräbern hielten die Angehörigen Totenfeiern am offenen Grab ab. Anderen Toten hatte man Gegenstände des Alltags für die "Reise in Jenseits" mit auf den Weg gegeben, etwa einen frühen Vertreter des Feuerzeuges, das aus Eisenblech als Feuerstahl und einem Kernstein aus Silex als Schlagstein bestand. Auf zwei Gürtelbeschlägen, sogenannten "Hafteln", ist deutlich das eingeritzte Kreuz zu erkennen.
Archäobotaniker nahmen sich der ungewöhnlichen Grabbeigaben an, die aus halbierten und gedrittelten Kugeltöpfen bestanden und mit Holzkohle gefüllt waren. Diese Funde überraschten um so mehr, als mit der Christianisierung eigentlich die Sitte, Beigaben ins Grab zu legen, aufhörte. Holzkohle aus 17 Gräbern wurde untersucht, die Holzarten bestimmt und auf ihr Brennverhalten, das heißt die Entwicklung von Rauch, Gerüchen und Geräuschen, untersucht.
Auf diese Weise versuchten die Archäologen den Grabriten jener Zeit näher zu kommen. Offensichtlich wurde frisch geschlagenes Holz auf Gefäßfragmenten am offenen Grab verbrannt. Von den 97 Bestattungen wiesen 26 einen entsprechenden Befund auf.Pressekontakt: Stadtarchäologie Dortmund, Dr. Henriette Brink-Kloke, Telefon: 0231/50-24299, Fax: -26730
Dortmund.(idr). Östlich der Dortmunder Kernstadt, am Hellweg bei Dortmund-Wickede, stießen die Stadtarchäologen auf Zeugnisse des frühen Christentums. In unmittelbarer Nachbarschaft eines Friedhofes aus unserer Zeit bestatteten als "fränkisch" bezeichnete germanische Brukterer zwischen dem 6. und 10. Jahrhundert ihre Toten. 97 Bestattungen dokumentieren die langsame Loslösung von "heidnischen" Riten und den Übergang zum Christentum.
An zahlreichen merowingischen und karolingischen Gräbern hielten die Angehörigen Totenfeiern am offenen Grab ab. Anderen Toten hatte man Gegenstände des Alltags für die "Reise in Jenseits" mit auf den Weg gegeben, etwa einen frühen Vertreter des Feuerzeuges, das aus Eisenblech als Feuerstahl und einem Kernstein aus Silex als Schlagstein bestand. Auf zwei Gürtelbeschlägen, sogenannten "Hafteln", ist deutlich das eingeritzte Kreuz zu erkennen.
Archäobotaniker nahmen sich der ungewöhnlichen Grabbeigaben an, die aus halbierten und gedrittelten Kugeltöpfen bestanden und mit Holzkohle gefüllt waren. Diese Funde überraschten um so mehr, als mit der Christianisierung eigentlich die Sitte, Beigaben ins Grab zu legen, aufhörte. Holzkohle aus 17 Gräbern wurde untersucht, die Holzarten bestimmt und auf ihr Brennverhalten, das heißt die Entwicklung von Rauch, Gerüchen und Geräuschen, untersucht.
Auf diese Weise versuchten die Archäologen den Grabriten jener Zeit näher zu kommen. Offensichtlich wurde frisch geschlagenes Holz auf Gefäßfragmenten am offenen Grab verbrannt. Von den 97 Bestattungen wiesen 26 einen entsprechenden Befund auf.
Pressekontakt: Stadtarchäologie Dortmund, Dr. Henriette Brink-Kloke, Telefon: 0231/50-24299, Fax: -26730