Duisburg (idr). Nachhaltige Landwirtschaftsformen sind gut für die Gewässer: Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Duisburg-Essen. Die Wissenschaftler untersuchten, wie sich in Europa unterschiedliche landwirtschaftliche Nutzungsformen und Intensitäten auf den ökologischen Zustand von Fließgewässern auswirken.
Das Ergebnis: Die Art der Landwirtschaft ist mit entscheidend für den Zustand der Gewässer. Laut den Wissenschaftlern wirkt sich die Intensivlandwirtschaft am stärksten aus. Dazu zählt der Bewässerungsfeldbau und der intensive Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Dünger auf Flächen in Westeuropa. Durch die intensive Bewirtschaftung können Nitrate, Pflanzenschutzmittel und andere Stoffe in den Gewässern landen, Auen werden in Ackerland umgewandelt, Flüsse begradigt oder in Südeuropa zur Bewässerung von Feldern genutzt. Das bedroht wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere.
Anders verhält es sich mit weniger intensiven Landwirtschaftsformen, die sich laut Studie kaum bis gar nicht auf den ökologischen Zustand auswirken. Denn die Anbauflächen sind kleinteilig, Düngemittel und Pflanzenschutzmittel werden sparsamer eingesetzt, und es werden Hecken und Blühstreifen für mehr Biodiversität angelegt.
Das Forschungsteam analysierte für 27 europäische Länder Daten zur landwirtschaftlichen Nutzung. Diese setzte es in Zusammenhang mit Daten zum ökologischen Zustand der dortigen Fließgewässer. Die Autoren der Studie betonen, das Gewässerschutz und Landwirtschaft Hand in Hand gehen können. Dies sollte die EU auch durch einen Umbau der Agrarförderung unterstützen, damit Umweltleistungen der Landwirtschaft stärker honoriert werden.
Pressekontakt: Universität Duisburg-Essen, Ulrike Bohnsack, Telefon: 0151/74448046, E-Mail: ulrike.bohnsack[at]uni-due.de