Witten (idr). Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) untersucht in einer Studie, wie es queeren Menschen in Deutschland geht. Laut aktuellen Schätzungen sind in Deutschland mehr als neun Millionen Menschen lesbisch, schwul, bisexuell, trans* und/oder anderweitig queer – das entspricht etwa elf Prozent der Bevölkerung. Die Studie der UW/H hat das Wohlbefinden und die psychische Belastung von rund 1.700 queeren Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erfasst. Das Ergebnis: Das Wohlbefinden von queeren Menschen ist nur leicht niedriger, die psychische Belastung allerdings deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung. Queere Menschen im deutschsprachigen Raum sind demnach häufiger von Depressionen, Ängsten und Stress im Alltag betroffen.
Ein tieferer Blick in die Daten lässt Unterschiede zwischen den verschiedenen LGBTQ+-Communities erkennen: Lesbische und schwule Personen sind demnach ähnlich zufrieden wie die Allgemeinbevölkerung, weisen im Vergleich aber eine höhere psychische Belastung im Alltag auf, die Werte waren etwa 1,6 Mal höher. Die über 300 trans* und nicht-binären Personen, die an der Studie teilnahmen, hatten sogar noch höhere psychische Belastungswerte: Sie waren zweifach bis 2,5-fach höher als in der Allgemeinbevölkerung.
Aus den Ergebnissen soll abgeleitet werden, welche Beziehungsmuster besonders wichtig für die psychische Gesundheit von queeren Menschen sind. Außerdem wollen die Forschenden Empfehlungen für Beratungs- und Therapieangebote herausarbeiten.
Weitere Informationen unter: https://www.uni-wh.de/detailseiten/news/queer-history-month-wie-geht-es-queeren-menschen-in-deutschland-10280/
Pressekontakt: Universität Witten/Herdecke, Svenja Malessa, Telefon: 02302/926850, E-Mail: Svenja.Malessa[at]uni-wh.de